Pressemitteilung | 30.10.2014

Grüne wollen Elektromobilität födern

PRESSEMITTEILUNG Neuer Schwung für die Elektromobilität Mit einem dreiteiligen Antragspaket will die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste der Elektromobilität in München neuen Schwung verleihen. Zum Einen beantragen Die Grünen, ein Förderprogramm aufzulegen, mit dem Pedelecs, das Car-Sharing von Elektroautos und – wegen des hohen Anteils am gesamten Verkehrsaufkommen – die Umstellung von Taxis sowie Pflege- und Lieferdienstfahrzeugen auf Elektroantrieb gefördert werden. Stadtrat Paul Bickelbacher verweist zur Begründung auf die wachsende Bedeutung des Wirtschaftsverkehrs, dessen Anteil am Gesamtverkehrsaufkommen gestiegen ist. Vor allem die Fahrleistung von Kleintransportern, die häufig hohe Feinstaub-, Stickoxid und Lärmemissionen verursachten, habe deutlich zugenommen.

Paul Bickelbacher: „Im Wirtschaftsverkehr werden im Durchschnitt je Kfz mehr Fahrten und mehr Kilometer zurückgelegt als bei privaten Kfz. Der Einsatz von E-Fahrzeugen hat im Wirtschaftsverkehr daher eine deutlich höhere Effizienz. Es liegt deshalb nahe, den Schwerpunkt des Handlungsprogramms in diesen Bereich zu legen. Und die Förderung von E-Taxis und ambulanten Pflegediensten drängt sich geradezu auf.“ Pedelecs, so ein weiterer Antrag sollen auch im Rahmen der Radlkampagne 2015 dem Handlungsprogramm zur Förderung der Elektromobilität und dem Leihradsystem der MVG nachhaltig gefördert werden.

Stadtrat Herbert Danner: „Fahrrad-Elektromobilität ist technisch wesentlich weiter fortgeschritten als die Auto-Elektromobilität. Es wäre sinnvoll, diese Entwicklung u.a. im Rahmen des Aufbaus des MVG-Leihradsystems und bei Mobilitätsstationen mit zu berücksichtigen. Leider haftet Pedelecs bei vielen Leuten immer noch der Makel an, es seien Fahrräder für ältere, schwächere und gebrechliche Personen. Dabei werden die enormen Chancen, die Elekrofahrräder für die Münchner Verkehrswende bieten, immer noch unterschätzt. Die Radlkampagne könnte hier einen Imagewandel herbeiführen.“ Der dritte Antrag fordert den Oberbürgermeister auf, sich im Gesetzgebungsverfahren zur Förderung der Elektromobilität dafür einzusetzen, dass Carsharing-Fahrzeugen (mit Elektroantrieb) eigene Stellplätze im öffentlichen Straßenraum zugewiesen werden können. Keinen Änderungsbedarf sehen Die Grünen – rosa liste dagegen bei der Nutzung von Busspuren – hier soll sich OB Reiter gegen eine Freigabe für Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge aussprechen.

Stadtrat Paul Bickelbacher: „Für elektrische Car-Sharing-Autos, die im öffentlichen Straßenraum parken, ist die fehlende Ladeinfrastruktur ein Hemmschuh. Dieses Defizit wäre leichter zu beheben, wenn diese Fahrzeuge eigene Stellplätze im öffentlichen Straßenraum hätten. Jedes neue Carsharing-Auto ersetzt zehn private Autos. Carsharing-Fahrzeuge sind regelmäßig unterwegs – private Autos werden oft tagelang nicht genutzt. Es ist daher sinnvoll, Lademöglichkeiten im öffentlichen Straßenraum für Carsharing-Autos vorzuhalten und auf diese zu beschränken.“

Stadträtin Sabine Nallinger: „Die Bundesregierung will Bus-Fahrspuren für Elektroautos und Hybrid-SUV, die ja oft nur Kurzstrecken elektrisch fahren, freigeben. In München sind aus gutem Grund die Busspuren meist auch für Taxis nicht geöffnet, denn es reichen bereits wenige Autos um die Wirkung einer Busspur zunichte zu machen. Und es sollen ja auch mehr E-Autos werden, was dann eine immer größer werdende Einschränkung bedeutet. Da es nur schwer zu kontrollieren ist, ob ein, die Busspur nutzendes, Fahrzeug tatsächlich über einen Elektroantrieb verfügt, ist zu befürchten, dass der Missbrauch der Busspuren zunehmen würde. Sie sollten daher für den Öffentlichen Verkehr reserviert bleiben.“