Antrag | 26.01.2011

Ambient-Assisted-Living-Konzepte auch für die Palliativversorgung prüfen

Antrag

Ambient-Assisted-Living-Konzepte auch für die Palliativversorgung prüfen

Ergänzend zum Antrag der SPD-Stadtratsfraktion vom 05.01.2011 wird geprüft, inwieweit sich Ambient-Assisted-Living-Konzepte auch für die Palliativversorgung in München umsetzen lassen und ob hierzu Fördermöglichkeiten durch das Bundesforschungsministerium genutzt werden können. Besonderes Augenmerk soll dabei auf die Kinderpalliativmedizin gelegt werden.

Begründung:

Konzepte des sogenannten Ambient Assisted Living (AAL) unterstützen hilfsbedürftige Menschen bei ihren Alltagsverrichtungen. Dabei kommen (meist IT-basierte) Technologien zum Einsatz, die u.U. den Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung verhindern können. Den Betroffenen wird damit ein weiterhin selbstbestimmtes Leben im gewohnten häuslichen Umfeld ermöglicht.

Dieser Zugewinn an Lebensqualität ist gerade auch für unheilbar Kranke mit begrenzter Lebenserwartung entscheidend. Beispielsweise können hier im Rahmen von AAL Vitalparameter wie Blutdruck, Blutzucker und Sauerstoffsättigung online übertragen und von den betreuenden Einrichtungen engmaschig kontrolliert werden. Krankheitsverschlechterungen werden frühzeitig erkannt, evtl. abgewendet und Krankenhauseinweisungen somit verhindert. Darüber hinaus lassen sich Klinikaufenthalte verkürzen, weil Patientinnen und Patienten die Angst vor einem erneuten „Rückfall“ nach Entlassung genommen werden kann.

In Oldenburg wird das AAL-Modell PAALiativ mit 1,5 Mio. Euro durch das Bundesforschungsministerium unterstützt. Im Rahmen dieses Projektes tauschen sich verschiedene Akteure (Krankenhäuser, Arztpraxen, ambulante Pflegedienste und Informationsdienstleister) bei der palliativmedizinischen Versorgung ihrer Patienten intensiv miteinander aus.

Neue wegweisende Konzepte ließen sich sicher auch in einer Großstadt wie München umsetzen und böten somit gute Chancen auf eine Förderfähigkeit. Zu untersuchen wäre v.a. auch, inwieweit sich diese Konzepte in der ambulanten Palliativversorgung von Kindern umsetzen lassen. Laut einer Sitzungsvorlage für den Gesundheitsausschuss am 20.01.2011 besteht in diesem Bereich besonderer Handlungsbedarf.