Antrag
Baumschutzoffensive IV: Ökologische Baubegleitung
Der Stadtrat möge beschließen:
Bei Bauvorhaben in ökologisch sensiblen Gebieten oder Gebieten mit schützenswertem Baumbestand werden die Bauherren über den Vorteil und die Möglichkeiten einer ökologischen Baubegleitung beraten und die Einrichtung einer ökologischen Baubegleitung wird empfohlen.
Die Stadt und die städtischen Wohnungsbaugesellschaften gehen bei ihren eigenen Bauvorhaben mit gutem Beispiel voran und richten eine ökologische Baubegleitung ein, sofern sich naturschutzfachlich wertvolle Flächen oder schützenswerter Baumbestand auf den Grundstücken befinden.
Dem Stadtrat wird nach zwei Jahren über die Umsetzung berichtet.
Begründung:
Baumschutz bei Baumaßnahmen ist ein großes Problem. Naturschutz- oder Baumschutzauflagen werden zwar oftmals noch in die Planungen aufgenommen. In der Umsetzung wird häufig aber wenig Augenmerk darauf gelegt. Die Bauunternehmen stehen zunehmend unter Konkurrenzdruck und die ausführenden Arbeiter sind zu wenig in die Planungen eingebunden, sodass der Sinn von Auflagen nicht immer nachvollzogen wird.. Das verleitet sie im Zuge von Optimierungsmaßnahmen der Bauabläufe dazu, zuerst am Naturschutz zu sparen. Dazu kommt, dass auch Schutz- und Minderungsmaßnahmen nicht immer und nicht vollständig in das Leistungsverzeichnis für die Bauausführung übernommen werden.
Derartigen Defiziten kann eine ökologische Baubegleitung entgegenwirken, da sie mit ihrem fachlichen Knowhow eine geeignete Gegenprüfung der technischen Ausführungsplanungen und Ausschreibungsunterlagen, Beratungen bei komplexen Einzelfragen und Klärungsarbeit bei unerwarteten Problemen vor Ort leisten kann. Auch kann sie zusätzlich als zentraler Ansprechpartner für die beteiligten Personenkreise fungieren. Darüber hinaus kann sie im Planungsprozess bereits oder auch im Bauablauf auf anstehende Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen hinweisen und die Bauleitung darauf vorbereiten.
Die ökologische Baubegleitung bewirkt also als beratende Instanz in keinster Weise eine Einschränkung für die Bauherrin oder den Bauherrn. Vielmehr bringt sie eine Arbeitsoptimierung und einen Imagegewinn und ist eine wertvolle Unterstützung für den Naturschutz, da sie eine zusätzliche Minimierung von Eingriffen und eine höhere Akzeptanz von Umweltbelangen mit sich bringt. Es sollte daher nicht darauf verzichtet werden, sie Vorhabenträgerinnen und Vorhabentägern zu empfehlen.
Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Sabine Krieger