Pressemitteilung | 08.11.2012

Die Stellplatzsatzung verteuert Wohnungsbau

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Stellplatzsatzung verteuert Wohnungsbau

Die Grünen im Rathaus zweifeln an der städtischen Stellplatzsatzung. Stadträtin Sabine Nallinger wies in einer Anfrage darauf hin, dass immer weniger Haushalte sich ein eigenes Auto leisten würden. Es sei daher an der Zeit zu überprüfen, ob die Stellplatzsatzung noch den aktuellen Anforderungen an die Stadtentwicklung entspreche, da sie ja unabhängig von der jeweiligen Lage in der Stadt gelte.

Sabine Nallinger will daher Auskunft über die Zahl der Tiefgaragenstellplätze, die die städtischen Wohnbaugesellschaften in den letzten fünf Jahren bauen mussten, über durchschnittlichen Baukosten pro Platz und über den tatsächlichen Bedarf. Sie fragt außerdem, ob über den Bedarf hinaus gebaute Stellplätze wirtschaftlich an Dritte vermietet werden konnten und ob, wie im Programm „Wohnen in München V“ beschlossen, der Stellplatzschlüssel für Vorhaben des geförderten Wohnungsbaus schon reduziert werden konnte.

Sabine Nallinger: „Innerhalb des Mittleren Rings und in der Nähe von U- und S-Bahn-Stationen haben oft weniger als die Hälfte der Haushalte einen eigenen PKW. Darüber hinaus ziehen immer mehr junge Menschen nach München und gerade diese Altersgruppe verzichtet immer häufiger aufs eigene Auto. Insbesondere im geförderten Wohnungsbau ist zu befürchten, dass mehr (Tiefgaragen-)Stellplätze gebaut werden müssen, als eigentlich benötigt. Gelder für den geförderten Wohnungsbau würden dadurch fehlinvestiert. Und für die Vereinigung Münchner Wohnungsunternehmen stellt der derzeitig gültige Stellplatzschlüssel ein entscheidendes Investitionshemmnis dar.

Hinzu kommt, dass bei Nachverdichtungen wertvoller Baumbestand meist weniger den neu errichteten Gebäuden, sondern dem Bau von Tiefgaragen zum Opfer fällt – was der Akzeptanz vor Ort schadet. Allem Anschein nach ist die Stellplatzsatzung in ihrer aktuellen Form also ein Hindernis für den Bau preisgünstiger Wohnungen. Sie muss daher auf den Prüfstand.“