Pressemitteilung | 17.11.2010

Droht auch Münchens Wirtschaft ein Fachkräftemangel?

P R E S S E M I T T E I L U N G

Droht auch Münchens Wirtschaft ein Fachkräftemangel?

Die Bedeutung von Einwandern für den Münchner Arbeitsmarkt ist der Inhalt eines Antrags von Dr. Florian Roth. Roth fordert einen Bericht, in dem die Deckung des Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften durch Zuwanderung dargestellt wird. Der Bericht soll sich besonders mit der Zahl der selbstständigen und hochqualifizierten Zuwanderer, den kommunalen Möglichkeiten zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und mit der Nutzung des Potentials bereits eingewanderter Personen für die Münchner Wirtschaft beschäftigen.

Hintergrund des Antrags ist der von Ökonomen prognostizierte Mangel an Fachkräften in Deutschland. So werden der deutschen Wirtschaft nach Prognosen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung im Jahre 2030 ca. 5,5 Millionen Fachkräfte fehlen. Der Bundeswirtschaftsminister geht schon für das Jahr 2009 von volkswirtschaftlichen Kosten dieses Mangels von 15 Milliarden Euro aus. Aktuell würden 36.000 IngenieurInnen und 66.000 Computer-Fachleute fehlen.

Dr. Florian Roth: „ Gerade in einer Stadt wie München, deren Wirtschaft auf hoch qualifizierte Arbeitskräfte besonders angewiesen ist, kann sich dieses Defizit an Fachkräften gravierend auswirken. Natürlich ist die primäre Aufgabe die Aus- und Weiterbildung der hier ansässigen Personen mit und ohne Migrationshintergrund. Doch ist gerade angesichts der demografischen Entwicklung fraglich, ob dies ausreichend sein wird. Deshalb muss untersucht werden, ob die bestehenden Instrumente der Einwanderungspolitik ausreichend sind oder ob nicht z.B. das viel diskutierte Punktesystem von Vorteil wäre.

Die Erklärung von Horst Seehofer, ‚dass wir keine zusätzliche Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen,’ steht in krassem Gegensatz zu den Erfordernissen des Arbeitsmarkts. Anstatt sich am globalen Wettbewerb um die besten Köpfe zu beteiligen, fällt der bayerische Ministerpräsident pauschale Urteile über die angebliche Integrationsunfähigkeit ganzer Völkergruppen. Solches Gerede beschädigt die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen einer Großstadt wie München.“