Pressemitteilung | 29.04.2015

Eröffnung des NS-Dokumentationszentrums

„Eine würdige Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine andere Form der Erinnerung im öffentlichen Raum“, so der Titel des Antrags der Grünen – rosa liste vom 8. September 2000, der ein NS-Dokumentationszentrum fordert. Am 30. April ist es nun endlich soweit: Der Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus wird eröffnet – ein gemeinsamer Erfolg von Stadt, Land und Bund, die sich zu gleichen Teilen am Bau des Zentrums beteiligten.

„Wer sich allein die politischen Verhältnisse im langjährig rot-grünen München und dagegen dem noch länger CSU-dominierten Bayern vor Augen führt, ahnt schon, dass diese Kooperation ein Kraftakt war“, so Thomas Niederbühl, Stadtrat und politischer Beirat im NS-Dokumentationszentrum. „Wir danken Siegfried Benker vor allem dafür, dass er nicht locker gelassen hat, alle Beteiligten immer wieder an einen Tisch zu bringen, und das über Parteigrenzen und politische Ebenen hinweg.“

Niederbühl fügt außerdem an:

„Letzte Woche hat der Stadtrat eine Gesamtstrategie gegen Rechts beschlossen, und heute weihen wir das NS-Dokumentationszentrums ein. Anfang des Jahres war Bagida auf den Straßen, aber, was noch viel wichtiger ist: Zig-Tausende Gegendemonstranten haben sich ihnen entgegengestellt. Die Bürgerinnen und Bürger zeigen ganz deutlich: Es gibt hier keinen Platz und es darf auch niemals wieder Platz geben für Ideologien, die die Ungleichheit von Menschen propagieren!“

Auf die Frage hin, was zu solch einem langen Kampf für dieses Projekt motiviert hat, antwortet Katharina Schulze, Vorsitzende der Münchner Grünen: „Vor allem das Wissen um die zentrale Rolle, die München bei der Entstehung des Nationalsozialismus gespielt hat. Hitler selbst hat die Nationalsozialistische Bewegung mal als Münchner Bewegung bezeichnet. Das nimmt uns hier in München in besonderer Weise in die Verantwortung und schlägt eine Brücke in die Gegenwart. Die Aufklärung über das Gestern ist die Grundlage für den Kampf gegen menschenverachtende Haltungen im Heute und für das Morgen.“