Antrag | 08.03.2017

Errichtung des DB-Info-“Pavillons“ auf dem Marienhof – erhebliche gestalterische Auswirkungen auf das historische Gebäudeensemble

Anfrage

Im Rahmen der Baumaßnahmen der zweiten S-Bahn-Stammstrecke errichtet die Deutsche Bahn einen „Pavillon“ auf dem Marienhof, welcher als Informationspunkt bezüglich des Ausbaus der 2. S-Bahn-Röhre dienen soll. Im Zusammenhang mit der Dauer der Baumaßnahmen wird dieser mehrgeschossige „Pavillon“ bis voraussichtlich mindestens 2026 den Anblick des historischen und denkmalgeschützten Rathauses und des benachbarten Dallmayrgebäudes sowie anderer bedeutsamer Altstadtgebäude beeinträchtigen.

Die Bezeichnung „Pavillon“ für diese massive Stahlkonstruktion mit ca. 15 m Höhe und ca. 10×20 m Grundfläche ist in höchstem Maße irreführend und entspricht in keinster Weise dem, was allgemein und auch in der Fachwelt unter einem Pavillon verstanden wird. Die Information der Bevölkerung über die bislang ungeliebte 2. Röhre ließe sich durch kompetente Fachberatung zweifelsfrei auch auf kleinerer Fläche vermitteln (Bsp. Information des Baureferats zum Luise-Kiesselbach-Tunnel in einem wirklichen ebenerdigen Pavillon) und in einem ästhetischeren Bauwerk.

In diesem Zusammenhang erinnern wir an eine Anfrage der Rathaus-CSU, mit der die Errichtung der vergleichsweise harmlosen Fahrradständer hinter dem Rathaus massiv kritisiert wurde.

Die massive visuelle Beeinträchtigung der Gebäude an der Diener- und Landschaftsstraße veranlassen uns dazu, folgende Fragen an den Oberbürgermeister zu stellen:

  1. Wer hat diese Konstruktion des „Informations-Pavillons“ genehmigt?
  2. Wurde die Planungsreferentin über diese Art der Bauwerks an diesem Ort in Kenntnis gesetzt?
  3. Wurden bei der Genehmigung der Konstruktion die Denkmalschutzbehörden eingebunden?
  4. Wenn ja, wie haben sich diese dazu geäußert?
  5. Wurde der BA1 zu diesem Bauprojekt angehört? Wenn ja, wie lautete dessen Stellungnahme?
  6. Warum wurde die Stadtgestaltungskommission nicht gehört? Wann wird die Befassung der Kommission nachgeholt?
  7. Ist es richtig, dass auf dem Dach des Gebäudes eine Dachterrasse mit gastronomischem Betrieb eingerichtet wird? Wenn ja, was hat dies mit der 2. Stammstrecke zu tun? Findet hier ein geschäftsmäßiger Betrieb statt, oder werden Speisen und Getränke kostenfrei angeboten?
  8. Wie ist die Position von OB und 2. Bürgermeister zu diesem unsensiblen und unästhetischen Projekt mitten im Herzen von München?

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unserer Anfrage.

 

Initiative:
Herbert Danner
Oswald Utz
Sabine Krieger
Paul Bickelbacher
Mitglieder des Stadtrates