Forum Humor und Komische Kunst plus Räume für Kunst in der Viehbank

Antrag

Die Stadtverwaltung führt mit der Initiative „Forum Humor und Komische Kunst“(>>>hier) Gespräche mit dem Ziel, in der seit vielen Jahren ungenutzten ehemaligen Viehmarkt Bank (kurz: Viehbank) in der Zenettistraße 17 ein „Forum Humor und komische Kunst“ einzurichten. Gleichberechtigt werden Räume für Künstlerinnen und Künstler (insbesondere Ateliers) vom Kulturreferat in diesem Gebäude vorgesehen.

Begründung:
Satire, Kabarett, Karikatur und Komische Kunst prägen München seit langem, von Karl Valentin über Werner Finck bis zu Dieter Hildebrandt und seiner Lach- und Schießgesellschaft, von Loriot über Helmut Dietl und „Monaco Franze“ Helmut Fischer bis zu Gerhard Polt. Diese Kunstform in ihrer oft respektlos-subversiven Gestalt ist für die Demokratie unverzichtbar. Oder wie Gerhard Polt sagt:
„Dem Humor muss man eine Heimstatt geben, in der die riesige Palette der komischen Künste und ihre Interpreten besucht werden können, wo sich junge Menschen in Werkräumen auf die Suche nach diesem Spektrum aus der Froschsperspektive machen können, wo humorresistente Ältere vielleicht noch umgestimmt werden und lernen, dass Fundamentalisten, DemoKrattler und Populisten ohne Humor arme Schweine sind, weil sie es nie für möglich halten, dass selbst unser Himmelvater lacht.“
Kaum eine andere Ausstellung war im Literaturhaus so erfolgreich wie die über Polt oder Dietl. Andere Städte wie Frankfurt (Caricatura Museum für Komische Kunst), Kassel (Caricatura – Galerie für Komische Kunst) oder Brandenburg (Cartoonmuseum) haben längst Museen bzw. Ausstellungsorte geschaffen.
Eine Initiative um Gerhard Polt und den ehemaligen Literaturhauschef Reinhard Wittmann hat die sog. Viehbank als möglichen Ort für ein sog. „Forum Humor und Komische Kunst“ in die Diskussion gebracht. Dieses leer stehende kommunale Gebäude harrt seit vielen Jahren einer Nutzung. Der Sanierungsaufwand wird auf 12-14 Mio. € geschätzt.
Wenn keine andere dringende und angesichts der Gebäudeeigenheiten umsetzbare mittelfristige Nutzungsoption dem entgegensteht, würde es sich gerade angesichts der Lage – in unmittelbarer Nähe des Wirtshauses am Schlachthof und des geplanten Neuen Volkstheaters – anbieten, hier dem Humor einen Heimstatt zu geben, zumal aus der Bürgerschaft ein finanzieller Beitrag in Millionenhöhe in Aussicht steht.
Sinnvoll könnte ein Stiftungsmodell analog dem Literaturhaus sein und eine nicht kommunale Bauherrenschaft (auch aus Gründen der Baubeschreibung). Bei Verwirklichung müsste ein kommunaler Zuschuss in Umfang eines mittleren sechsstelligen Betrags pro Jahr vorgesehen werden (auch in Analogie zum Literaturhaus), was aber angesichts der Strahlkraft einer solchen Einrichtung tragbar erscheint.
Wichtig wäre es, bei dem Konzept darauf zu achten, dass dieses Forum keinen rein musealen Charakter hat, sondern in Wechselausstellungen auch z.B. die humoristische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen etwa in Satire und Karikatur breiten Platz findet.
Gleichberechtigt sollten in dem Gebäude durch das Kulturreferat Räume für Künstlerinnen und Künstler vorgesehen werden. Damit könnte ein Beitrag geleistet werden, um dringend notwendigen Raum für die Kunst in der immer dichter und teurer werdenden Stadt vorzusehen.
Diese Kombination wäre auch im Sinne des zuständigen Bezirksausschusses Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

F raktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Dr. Florian Roth
Thomas Niederbühl
Sabine Krieger
Gülseren Demirel
Dominik Krause
Paul Bickelbacher
Anna Hanusch
Hep Monatzeder

Mitglieder des Stadtrates