Pressemitteilung | 06.07.2016

Gewerbeflächenmanagement und städtebauliche Entwicklungen gehören in städtische Hand

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Grünen – rosa liste wollen nicht länger zusehen, wie private Investoren mit der Entwicklung städtischer Grundstücke mit gemischter Nutzung hohe Profite erzielen und im Ergebnis hochpreisiger Wohnraum entsteht, der für die meisten MüncherInnen unerschwinglich ist. Im Gegensatz zu den Grundstücken mit reiner Wohnnutzung verkauft die Stadt Flächen mit gemischter Nutzung (Wohnen, Einzelhandel, Kultur) – also klassische Kerngebietsflächen – bislang an Dritte, womit sie dem Zugriff für eine städtebauliche Entwicklung entzogen sind. So geschehen etwa am Hanns-Seidel-Platz, am Pasinger Marienplatz, in der ehemaligen Funkkaserne oder an der „Sendlinger Wüste“ Pfeufer/Radlkoferstraße.

In einem Antrag fordert die grün-rosa Fraktion daher, eine städtische Gesellschaft zu gründen, die städtische Grundstücke, für die eine gemischte Nutzung (auch mit höherem Gewerbeanteil) vorgesehen ist, selbst entwickeln und bebauen kann, um sich auf diese Weise vom Spekulationsmarkt unabhängig zu machen.

Die Gesellschaft soll außerdem in Neubau- und Sanierungsgebieten gewerbliche, soziale und kulturelle Nutzungen für Erdgeschossflächen entwickeln und diese vermarkten. Die Grünen – rosa liste halten die MGS für geeignet, diese Aufgaben zu übernehmen, da sie auf Grund ihrer Tätigkeit in den Sanierungsgebieten der Sozialen Stadt und ihrer Erfahrungen mit gemischten Nutzungen entsprechende Kompetenzen erworben hat.

Stadtrat Paul Bickelbacher: „Diese Gesellschaft könnte in Neubau- und Sanierungsgebieten auch die Entwicklung und Vermarktung von Erdgeschossflächen für vielfältige Zwecke übernehmen und eine funktionale Nutzungsmischung ermöglichen, die von privater Seite häufig abgelehnt wird. Vorbild für ein solches Management von Erdgeschossnutzungen ist die Seestadt Aspern in Wien. Hier ist eine städtische Gesellschaft für die Vermietung der Erdgeschosse zuständig. Sie erfragt die Bedürfnisse der Quartiersbewohner*innen und kann auch einen gewissen Ausgleich bezüglich der Miethöhen herstellen.“*

Fraktionsvorsitzende Gülseren Demirel: „Gerade im Hinblick auf die anstehende schwierige städtebauliche Entwicklung der letzten freien städtischen Flächen – Kasernengelände, Freiham etc. – ist es geboten, die Realisierung städtebaulicher Ziele in die eigene Hand zu nehmen. Dazu ist eine eigene städtische Gesellschaft am besten in der Lage, denn die Wohnungsgesellschaften sind mit dem Bau von Wohnungen ausgelastet. Der fertiggestellte Wohnraum kann an die GWG übertragen werden und so in städtischer Hand bleiben.“

*( http://www.aspern-seestadt.at/resources/files/2013/11/5/3142/2011-citylab-report-2-2-die-instrumente-des-staedtebaus.pdf ).

 

 

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