Antrag | 02.02.2011

Gibt es noch Möglichkeiten Teile der erst jetzt denkmalgeschützten ehemaligen Kuvertfabrik Landsberger Straße 444 zu erhalten?

ANFRAGE

Gibt es noch Möglichkeiten Teile der erst jetzt denkmalgeschützten ehemaligen Kuvertfabrik Landsberger Straße 444 zu erhalten?

Bereits im Unterausschuss Kultur und Heimatpflege des Bezirksausschusses Pasing-Obermenzing am 26. 1. 2011 aber auch in der Presse vom 12./13. Februar 2011 wurde diskutiert und berichtet, dass das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege nach einer erst am 17. 6. 2010 stattgefundenen Begehung der ehemaligen Kuvertfabrik in der Landsberger Straße 444 die Denkmaleigenschaft zugesprochen hat. Der BA hatte bereits im September 2008 gefordert die Denkmaleigenschaft festzustellen. Leider sah sich das Landesamt für Denkmalschutz nicht in der Lage die Denkmaleigenschaft vor Ende des Jahres 2010 förmlich festzustellen. Da aber durch die mehrjährige Nicht Feststellung der Denkmaleigenschaft bereits ein rechtskräftiger Bebauungsplan entstanden ist, wurde die Eintragung in die Denkmalliste jetzt zurückgestellt.

Durch dieses Vorgehen des Bayerischen Landesamtes für Denkmalschutz wurde evtl. die Möglichkeit zum Erhalt bzw. Teilerhalt der ehemaligen Kuvertfabrik vertan. Das ist bedauerlich, da die Landsberger Straße nun wirklich nicht viele Häuser mit Geschichte zu bieten hat. Wenn noch eine auch noch so kleine Chance zum Erhalt besteht, sollte sollte diese Chance ergriffen werden.

Deshalb fragen wir:

1. Welchen Teilen der ehemaligen Kuvertfabrik wurde eine Denkmaleigenschaft zugsprochen und würden eventuell in die Denkmalliste aufgenommen werden?

2. In welchen Bereichen würde dann das unter Denkmalschutz stehende Gebäude/Gelände in den derzeit rechtskräftigen Bebauungsplan eingreifen? Wie stark wäre die vierreihige Baumallee betroffen die zukünftig den Bereich des Knies mit dem Pasinger Bahnhof verbinden soll? In welchem Maße sind die Abstandsflächen des 14-stöckigen Hochhauses im Bebauungsplan 1922a zum Pasinger Zentrum betroffen? Wie wären diese Überschneidungen zu heilen?

3. Wer ist derzeit Eigentümer des Geländes?

4. Ist vorgesehen, aufgrund der neuen Situation, Verhandlungen mit dem jetzigen Eigentümer aufzunehmen um evtl. das Denkmal bzw. Teile des Denkmales zu erhalten?

5. Wie weit sind die Vorbereitungen zu Abbruch und Neubebauung auf dem Gelände zwischenzeitlich voran geschritten? Gäbe es genügend Zeit um Belange des Denkmalschutzes ohne Verluste für den Investor einzubringen bzw. Umplanungen zu ermöglichen?

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – rosa liste
Initiative: Siegfried Benker, Boris Schwartz