Pressemitteilung | 21.03.2011

Grüne fordern konsequenten Naturschutz

P R E S S E M I T T E I L U N G

Grüne fordern konsequenten Naturschutz
Biotope sollen tabu sein

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste hat beantragt, die besonders wertvollen Biotope in München zu Tabuflächen zu erklären. Die in der Arten- und Biotopschutzkartierung der LH München als bundesweit bedeutsam (rot) und überregional bedeutsam (orange) bewerteten Flächen sollen ohne weitere Ausnahmen von jeglicher Bebauung – einschließlich Straßenbau – freigehalten werden. Sofern sich Biotopflächen im Eigentum der Stadt befinden, sollen sie von jeglicher Bebauung freigehalten werden, auch wenn sie einer niedrigeren Kategorie angehören. Bei allen anderen Biotopflächen sollen die Naturschutzverbände sehr frühzeitig in die Pläne zur Bebauung eingebunden werden.

Die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion, Sabine Krieger, begründete den Vorstoß als Konsequenz aus den Niederlagen, die der Naturschutz in München in letzter Zeit erlitten habe. Sabine Krieger: „Sowohl am Gleisdreieck Pasing als auch am Gleislager Neuaubing wurden wertvolle und bedeutende Biotopflächen zerstört. Aktuell droht am Hüllgraben eine Biotopvernichtung – und dies, obwohl der Stadtrat bereits 2004 beschlossen hat, dass die wertvollsten Biotopflächen ‚sukzessive naturschutzrechtlich geschützt und als Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, Geschützter Landschaftsbestandteil oder Naturdenkmal ausgewiesen werden.’ Doch stattdessen geschieht oft das Gegenteil: Ein Teil der Gebiete wird bebaut um die Pflege des anderen Teiles der Schutzfläche zu sichern. Ein solches Vorgehen ist dann besonders schwierig ist, wenn es sich wie am Gleislager Neuaubing um ein landesweit bedeutsames Biotop handelt, das eigentlich den höchsten Schutzstatus genießen müsste.

Offensichtlich läuft bei der Umsetzung der städtischen Naturschutzziele ganz grundsätzlich etwas falsch. Deswegen wollen wir jetzt endlich einen konsequenten Naturschutz in München – ohnehin die am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland. Nur die Ausweisung von Tabuflächen kann Abhilfe schaffen und die wenigen Flächen vor den Begehrlichkeiten von Investoren schützen. Wohnungen sind wichtig, darüber sind sich in München alle einig – aber ich bezweifle, dass wirklich jedes einzelne Gewerbegebiet sinnvoll ist. Die Stadt muss auf ihr Grün und ihre Natur achten, um die Lebensqualität auch langfristig erhalten zu können.“