Pressemitteilung | 14.07.2009

Grüne Fraktion stellt sich hinter „München plus 2“

P R E S S E M I T T E I L U N G

Grüne Fraktion stellt sich hinter „München plus 2“

Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste stimmt dem Sportstättenkonzept für die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2018 zu. In der heutigen Sitzung der zuständigen Stadtratsausschüsse kam auch das Alternativkonzept „München plus 4“ noch einmal zur Sprache, das jedoch nach Überzeugung der Grünen Stadträtinnen und Stadträte unter ökologischen Aspekten keine Vorteile gegenüber dem nun beschlossenen „München plus 2“ bietet (mit den Standorten München, Garmisch und Schönau).

Mit dem Antrag, das Konzept „München plus 4“ noch einmal zu prüfen, war die Grüne Stadtratsfraktion einem Auftrag ihrer Basis nachgekommen. Das Ergebnis dieser Überprüfung belegt nach Auffassung von Stadträtin Sabine Krieger deutlich, dass eine Verteilung der olympischen Wettbewerbe auf mehr Standorte ökologische Risiken birgt.

Sabine Krieger: “Auf den ersten Blick ist es ja durchaus einleuchtend, alle bestehenden Wettkampfanlagen – also auch Oberstdorf und Ruhpolding – in die Überlegungen mit einzubeziehen. Bei näherer Betrachtung zeigt sich allerdings, dass durch zusätzlichen Flächenverbrauch und erhöhtes Verkehrsaufkommen ökologische Kosten entstehen, die „München plus 4“ zu einem unterlegenen Konzept machen.

Die Notwendigkeit, in Oberstdorf und Ruhpolding zusätzliche Unterkünfte für Athleten und Betreuer zu schaffen, führt nicht nur zu zusätzlicher Flächenversiegelung sondern auch zu höheren Kosten als bei zwei zentralen Olympischen Dörfern. Auch die Sportstätten selbst müssten für die Olympischen Spiele noch nachgerüstet werden – z.B. mit Tribünen. Darüber hinaus bedeutet die Verteilung der Spiele auf zusätzliche Standorte auch zusätzlichen Verkehr. Ein kompaktes Konzept kann den Verkehr besser bündeln – z.B. indem die zu einem großen Teil deckungsgleichen Fangemeinden von Langlauf und Biathlon nicht quer durch Oberbayern verfrachtet werden müssen. Die Bündelung macht auch die notwendigen Ausbaumaßnahmen rentabler und damit realistischer – z.B. den Ausbau der Bahnstrecke vom München nach Garmisch, unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ein sehr wünschenswertes Projekt und vielleicht die wichtigste ökologische Dividende der Olympischen Winterspiele.“

Auf große Zustimmung stößt bei der grün-rosa Fraktion der Plan, Ski-Langlauf und Biathlon in Oberammergau zu veranstalten. Denn anders als bei den zuvor untersuchten Standorten Klais und Kaltenbrunn werden in Oberammergau keine Naturschutzflächen von den Wettkampfanlagen tangiert.

Sabine Krieger: „Damit entfallen wesentliche Argumente, die aus Gründen des Naturschutzes gegen die Winterspiele in Garmisch vorgebracht wurden. Der Flächenverbrauch wird minimiert, die temporären Anlagen nach den Spielen wieder zurückgebaut und so ein hohes Maß an Umweltverträglichkeit hergestellt. In Oberstdorf dagegen wäre die Nachnutzung eines Olympischen Dorfes problematisch und somit nicht im Sinne der Nachhaltigkeit.

Der öffentliche Verkehr nach Oberammergau könnte mit Shuttle-Bussen abgewickelt, private PKW schon weit vorher abgefangen werden.

Ein kompakteres Standortkonzept entspricht also nicht nur dem olympischen Gedanken, der möglichst viele Athleten aus unterschiedlichen Nationen und Disziplinen zu den Spielen versammeln will. Kompaktheit ist auch in einer ökologischen Gesamtbewertung überlegen.“