Hearing zum aktuellen Vergleich 2. S-Bahn-Tunnel und S-Bahn-Südring

Antrag

Das Planungsreferat wird beauftragt, noch im Februar 2009 vor der nächsten Stadtratsbefassung zum 2. S-Bahn-Tunnel ein Expertenhearing zum Thema „2. S-Bahn-Stammstreckentunnel und S-Bahn-Südring im Vergleich“ durchzuführen. Hierfür werden sowohl Vertreter des Wirtschaftsministeriums und der Bahn als auch die Verkehrsplanungsbüros BKS Kantke/Baumgartner/Schwarz und Vieregg/Rössler eingeladen.

Begründung
Im Jahr 2001 wurden die Varianten S-Bahn-Tunnel durch die Innenstadt und S-Bahn-Südring verglichen. Beide sollten etwa 500 Mio. EUR kosten (der Südring kam damals gleich teuer wie die Tunnelplanung, weil ein weitgehender Umbau des Ostbahnhofs für knapp 200 Mio. EUR mit eingerechnet wurde). Beide derzeit geplanten bzw. diskutierten Varianten haben nur noch wenig mit den damals untersuchten Varianten zu tun. Beim Innenstadttunnel sind von den geplanten Bahnhöfen Arnulfpark, Hauptbahnhof, Marienhof, Maximilianstraße nur Hauptbahnhof und Marienhof übrig geblieben. Neu im Vergleich zum vergleichenden Gutachten ist auch die Tieflage von über 40 m, die einem 12-stöckigem Hochhaus entspricht und sicherheitstechnisch problematisch ist. Die Kosten haben sich trotz der wegfallenden Bahnhöfe mehr als verdreifacht. Ein Betriebskonzept ist die Staatsregierung bisher schuldig geblieben.
Beim Südring haben die Planungsbüros Baumgartner/Kantke/Schwarz und Vieregg/Rössler Ausbauvarianten entwickelt, die von Westen kommend bis zur Poccistraße bzw. bis zum Kolumbusplatz viergleisig verlaufen und dann zweigleisig bis zum Ostbahnhof weitergeführt werden. Der umfangreiche Umbau des Ostbahnhofs entfällt jeweils. Baumgartner/Kantke und Schwarz haben für einen Ausbau des S-Bahn-Südrings ein wegweisendes Betriebskonzept für einen 10-Minuten-Takt der Münchner S-Bahn entwickelt. Vieregg/Rössler bauen auf den Überlegungen von BKS auf, haben den Bahn-Fernverkehr und den Lärmschutz mit einbezogen und ein Ausbauprogramm in Stufen entwickelt, bei dem jede Stufe für sich schon betrieblich nutzbar ist. Die Kosten eines befriedigenden Endausbaus (viergleisig bis Kolumbusplatz) werden auf ca. ein Viertel der Kosten für den Tunnel geschätzt.
In den letzten Monaten haben sich alle betroffenen Bezirksausschüsse entlang des Südrings positiv zum S-Bahn-Südring geäußert und vertiefende Planungen zum S-Bahn-Südring gefordert. Angesichts der sich neu abzeichnenden Vorteile des Südrings, sollte auf dem Hearing der Stadtrat zum einen über die Realisierbarkeit und vor allem Finanzierbarkeit des S-Bahn-Tunnels als auch über die Chancen eines S-Bahn-Südrings als ernsthafte Alternative informiert werden.
Initiative
Paul Bickelbacher
Sabine Nallinger
Lydia Dietrich