Antrag | 07.07.2011

Ja zu einem Versorgungskonzept mit regionalen, ökologischen und fair gehandelten Produkten bei Veranstaltungen in München

Trotz der Olympiaentscheidung:

Ja zu einem Versorgungskonzept mit regionalen, ökologischen und fair gehandelten Produkten bei Veranstaltungen in München

Antrag

Dem Stadtrat wird zur Entscheidung vorgelegt, welche guten Konzepte aus dem Bid Book für München auch ohne den Zuschlag für die Durchführung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2018 sinnvoll, umsetzbar und finanzierbar sind:

Die Stadtverwaltung wird deshalb beauftragt, bei allen Veranstaltungen im Einflussbereich der Stadt München die Verwendung regionaler, fair gehandelter und möglichst ökologischer Produkte vorzuschreiben und dies auch bei der Vergabe städtischer Flächen für Veranstaltungen als Kriterium aufzunehmen.

Auch die städtischen Beteiligungsgesellschaften mit Gastronomie oder Cateringangeboten wie z.B. Messe München GmbH und Olympiapark München GmbH aber auch der Münchner Tierpark Hellabrunn sollen dafür gewonnen werden, entsprechende Vereinbarungen in ihre Pachtverträge aufzunehmen.

Begründung:

Mit der gestrigen Entscheidung des IOC ist der Traum von Olympischen und Paralympischen Winterspielen in München leider geplatzt. München hätte der Welt beweisen können, wie Olympische Spiele nachhaltig, ökologisch und fair gestaltet werden können. Doch das hochgelobte und nachhaltige Bewerbungskonzept für die Winterspiele 2018 in München hat sich nicht durchgesetzt..

Ziel der Stadt muss es jetzt sein, die herausragenden Bausteine des Bewerbungskonzeptes dennoch zu verwirklichen, damit sie nicht einfach in der Schublade verschwinden.

Das Verpflegungskonzept für die Spiele 2018 sah vor, sowohl die Sportler als auch die Zuschauer zu 100% mit Grundnahrungsmitteln aus der Region und davon mindestens 50% aus biologischem Anbau zu versorgen. Die importierten Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Schokolade, exotische Früchte sollten zu 100% aus fairem Handel stammen.

Auch die Landeshauptstadt München hat sich bei der Verpflegung dem Leitbild „ökologisch – regional – fair“ verpflichtet. Veranstaltungen der Stadt München sollten sich deshalb ebenfalls diesem Leitbild anschließen und die Stadt sollte Produkte aus der Region oder aus fairem Handel beziehen.

Aufgrund der vielen Skandale im Lebensmittelbereich in den letzten Jahren sind immer mehr Verbraucher daran interessiert, zu erfahren, wo und unter welchen Umständen die Lebensmittel produziert werden. Der Wunsch nach „sauberen“ und gesunden Lebensmitteln ist bei den Konsumenten immer stärker zu spüren.

‚Beginnt man frühzeitig bei der Einbindung aller beteiligten Akteure, z.B. bereits beim Abschluss von Liefer- und Pachtverträgen mit entsprechenden Klauseln, ist eine Umstellung auf regionale Produkte und Produkte aus fairem Handel und oder aus einer biologischen Produktion ohne weiteres möglich.

Die Landeshauptstadt München sollte deshalb bei ihren eigenen Veranstaltungen beginnen und damit auch bei ihren Beteiligungsgesellschaften wie Messe, Olympiapark und Tierpark für ein gesundes und regionales Verpflegungskonzept werben.

Werden städtische Flächen für Veranstaltungen zur Verfügung gestellt wie z.B. bei Open Air-Konzerten oder bei den Christkindlmärkten, sollte eine entsprechende Klausel für ein regionales, faires und ökologisches Verpflegungskonzept als Vergabekriterium aufgenommen werden.