Pressemitteilung | 11.11.2013

Klares Votum gegen Olympia 2022 – nun muss die Politik Lehren ziehen

P R E S S E M I T T E I L U N G

Bei den Grünen im Rathaus herrscht nach dem klaren Votum der Bürgerschaft gegen eine erneute Olympia-Bewerbung Erleichterung. Nun müssen Lehren aus dem Ergebnis gezogen werden.

Sabine Nallinger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende wirft einen differenzierten Blick auf das Ergebnis: „Dies ist nicht der Moment zum Jubeln oder Trauern. Die BürgerInnen haben entschieden. Jetzt müssen wir das Ergebnis interpretieren und daraus lernen!“ Im Vorfeld des Bürgerentscheids sei deutlich geworden, dass viele Menschen große Bedenken gegenüber den Entscheidungen und der Rolle des IOC haben. Ein wichtiges Argument gegen eine neuerliche Bewerbung seien die einseitigen Verträge und die Bedingungen gewesen, die das IOC Austragungsstädten auferlegt. Auch die Skepsis, ob „grüne“, nachhaltige Winterspiele in München und Oberbayern durchzuführen seien, beschäftigte viele.

„Wir müssen aber auch die Befürworter der Bewerbung sehen“, so Nallinger weiter. Immerhin 47,9% der Münchnerinnen und Münchner, die gewählt haben, hätten sich für eine Olympiabewerbung ausgesprochen. „Dies verstehe ich als Ausdruck, dass sich viele Münchnerinnen und Münchner sportliche Großereignisse in München wünschen, dass sie dem olympischen Gedanken verbunden sind. Aus der Gesamtschau auf das Ergebnis folgt für mich der Auftrag, dass wir als Stadt sensibel mit Sportevents umgehen müssen. Ich möchte daher, dass wir als Stadt Parameter und Bedingungen für Events dieser Größenordnung entwickeln, die ins 21. Jahrhundert und in demokratische Gesellschaften passen. Damit wir zukünftig nicht nur große sondern auch für München und für den Sport gute Sportereignisse in München zur Abstimmung bringen können!“.

Eine weitere Lehre aus vielen Diskussionen zum Thema und dem nun vorliegendem Ergebnis ist für Nallinger, dass viele Münchnerinnen und Münchner einen engagierteren Ausbau des ÖPNV, die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum jetzt und nicht gebunden an ein Großevent in weiter Zukunft fordern.