Pressemitteilung | 10.10.2012

Konsequenz aus Beißattacken: Der Hundeführerschein

P R E S S E M I T T E I L U N G

Konsequenz aus Beißattacken: Der Hundeführerschein

Immer wieder kommt es zu Angriffen von Hunden auf Menschen. Besonders schwerwiegend war die Beißattacke eines Labradormischlings auf ein kleines Mädchen in Harlaching im vergangenen Sommer, die eine heftige Diskussion ausgelöst hat. Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste hat nun beantragt, die Einführung eines Hundeführerscheins in München zu prüfen.

Stadtrat Dr. Florian Vogel will möglichst alle Hundehalterinnen und -halter zum Erwerb des Führerschein verpflichten. Falls das rechtlich nicht möglich ist, sollen zumindest die Besitzer auffälliger Tiere verpflichtet werden. Wer freiwillig den Hundeführerschein macht, könnte in den Genuss finanzieller Vorteile kommen – z.B. in Form eines reduzierten Hundesteuersatzes.

Bei der Prüfung des Antrags kann die Verwaltung sich an verschiedenen Vorbildern orientieren: So ist in Niedersachsen seit vergangenem Jahr der Erwerb eines Hundeführerscheins bei Erstanschaffung Pflicht, in der Schweiz gilt dies bereits seit 2008, und die Stadt Wien befreit Besitzer eines Hundeführerscheins für ein Jahr von der Hundesteuer.

Dr. Florian Vogel: „Die Leinenpflicht, die immer wieder gefordert wurde, kann das Problem nicht lösen, denn wie gerade der Vorfall in Harlaching gezeigt hat, können auch angeleinte Hunde bisweilen zubeißen. Statt auf repressive, aber wenig zielführende Maßnahmen zu setzen, sollten wir über die Einführung eines sog. Hundeführerscheins nachdenken, wie er von Tierärzten und Fachgesellschaften bereits auf freiwilliger Basis angeboten wird. Analog zum Kfz-Führerschein werden dabei theoretische Kenntnisse abgefragt und der Hundehalter in der Praxisprüfung bei der Haltung seines Tieres unter Alltagsbedingungen beobachtet. Der Hundeführerschein reduziert somit nicht nur das Risiko gefährlicher Übergriffe, sondern gibt dem Hundehalter auch größere Sicherheit in der Haltung und Erziehung seines Schützlings und trägt damit zum Wohl des Tieres bei.“