Pressemitteilung | 01.02.2019

Kontrapunkt zum Faschingsorden der Narrhalla: Grüne beantragen städtischen Valentin-Karlstadt-Preis

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Grünen – rosa liste setzen sich dafür ein, einen Valentin-Karlstadt-Preis ins Leben rufen. Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Roth und Stadtrat Thomas Niederbühl schlagen in einem entsprechenden Antrag vor, die Stadt solle sich zu diesem Zweck mit der „Saubande“ in Verbindung setzen – dem Valentin-Karlstadt-Förderverein, der  bisher in losen Abständen den undotierten “Großen Karl-Valentin-Preis” vergibt.

Dr. Roth und Niederbühl verweisen zur Begründung auf die Chance, mit einer solchen Preisverleihung das künstlerische Erbe Karl Valentins und Liesl Karlstadts einer noch größeren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Außerdem könne ein solcher Preis dazu beitragen, die Erinnerung an Valentin und Karlstadt von Missverständnissen und Verzerrungen zu befreien, die durch die wiederholten Fehlgriffe der Narrhalla bei der Verleihung ihres Karl-Valentin-Ordens entstanden seien.

Dr. Florian Roth: „Zusammen mit seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt bildete Karl Valentin ein weit über die Grenzen Münchens hinaus bekanntes Komiker-Duo, dessen Verwandtschaft zu absurden und dadaistischen Kunstformen Pioniercharakter hatte. Valentin und Karlstadt gaben ihrem Publikum zu denken – auch über sich selbst. Dies sichert ihnen einen festen Platz in der Kulturgeschichte der Stadt. Mit der Übernahme des Valentin-Karlstadt-Musäums in städtische Ägide hat die Stadt die Bedeutung von Karl Valentin und Liesl Karlstadt anerkannt und sich dazu verpflichtet, die Erinnerung an deren Lebenswerk lebendig zu erhalten. Die regelmäßige Verleihung eines Preises an Persönlichkeiten, die nachvollziehbar in Valentins und Karlstadts künstlerischer Tradition stehen, wäre eine sinnvolle Ergänzung dieser Aktivität.“

Thomas Niederbühl: „Es ist längst nicht mehr nachvollziehbar, was der Faschingsorden der Narrhalla mit Karl Valentin zu tun haben könnte. Gerade die letzte Verleihung des Ordens ist Ausdruck eines völlig verfehlten Verständnisses von Karl Valentin. Mit Andreas Gabalier wird hier ein Sänger geehrt, dessen unkritische Heimatseligkeit sowie häufig frauenfeindliches und homphobes Auftreten mit dem Valentinschen Hintersinn unvereinbar ist. Es kann der Stadt München nicht gleichgültig sein, wenn das Andenken an Karl Valentin und sein künstlerisches Erbe immer wieder durch solche gedankenlose Anbiederungen an irgendwelche Prominenten verfälscht wird.“