Pressemitteilung | 24.11.2010

Kritik an der Stammstrecken-Planung: Wir unterstützen nicht jeden Tunnel!“

P R E S S E M I T T E I L U N G

Kritik an der Stammstrecken-Planung:
Wir unterstützen nicht jeden Tunnel!“

Die verkehrspolitische Sprecherin der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste, Sabine Nallinger, hat in der Vollversammlung des Stadtrats davor gewarnt, den verkehrlicher Nutzen der 2. Stammstrecke durch immer rigidere Sparmaßnahmen immer weiter zu reduzieren. Nach gegenwärtigem Planungsstand könnten lediglich 3 S-Bahnen mehr pro Stunde verkehren. Dies sei angesichts des dringenden Ausbaubedarfs des Öffentlichen Nahverkehrs in der Europäischen Metropolregion München (EMM) ein vollkommen ungenügendes Ergebnis für einen derart hohen Kostenaufwand.

Nallinger kritisierte erneut, dass wesentliche Komponenten des Stadtratsbeschlusses zum Ausbau des Regionalverkehrs bisher nicht in die Planungen aufgenommen worden sind, darunter z.B. die vom Stadtrat und vom Landtag geforderte Sendlinger Spange, die dringend notwendige Ertüchtigung der S-Bahn-Außenäste, vor allem aber die Regionalzugtauglichkeit des Tunnels.

Sabine Nallinger: „Ich sage klar und deutlich: wir unterstützen nicht jeden Tunnel. Der verkehrliche Mehrwert, der dringend notwendige Quantensprung für die Bewohner der EMM-Region muss erst noch dargelegt werden. Was nützt es den Menschen mit einem 2. Tunnel jede Menge zusätzliche Kapazität in der Innenstadt bereitzustellen, wenn keine zusätzlichen Züge in der Innenstadt ankommen können? Wenn wir den Auto-Verkehr in der Stadt auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verlagern wollen, dürfen wir ein so wichtiges Regionalverkehrsprojekt wie die 2. Stammstrecke nicht kaputtsparen.“

Einem Ratsbegehren zur Frage des 2. Tunnels erteilten Die Grünen – rosa liste eine Absage, da die Entscheidungsgewalt nicht bei der Stadt liege und die Bedeutung des Projekts weit über die Stadtgrenzen hinausgehe. Sabine Nallinger: „Ein Ratsbegehren in München würde große Teile der betroffenen Bürgerinnen und Bürger – die Bewohner der Region – außen vor lassen und über ihre Köpfe hinweg entscheiden.“