Antrag | 28.01.2011

Leitbild „ökologisch – regional – fair“ im Verpflegungsbereich der LHM – wo stehen wir?

ANFRAGE

Leitbild „ökologisch – regional – fair“ im Verpflegungsbereich der LHM – wo stehen wir?

Die Grüne Stadtratsfraktion widmet sich schon lange dem Ziel, den Anteil ökologisch und fair produzierter Güter in der Landeshauptstadt München zu erhöhen.
Viele Initiativen wurden bereits in diese Richtung gestartet.
Mit dem Beschluss 2006 zur Biostadt München gelang ein wichtiger Meilenstein hin zu einer nachhaltigeren, ökologischeren Verpflegungsstrategie der Stadt München. Die LHM München ist inzwischen biozertifiziert und das Leitbild der ökologischen, regionalen und fairen Verpflegung ist im Geschäftsbereich der LHM verankert.
Durch die vermehrte Berichterstattung über Massentierhaltung im vergangenen Jahr ( „Tiere essen“ von Jonathan Safran Foer), die deutlich zunehmende Ausbeutung der Meere und die immer wiederkehrenden Lebensmittelskandale wie zuletzt der Dioxinskandal lassen Verbraucherinnen und Verbraucher aufschrecken. Immer mehr Menschen achten verstärkt auf die Herkunft und die Erzeugung der gekauften Lebensmittel. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher sind auch wieder bereit mehr Geld für hochwertige, regional und biologisch erzeugte Lebensmittel auszugeben.
Die Stadt München sollte dieses Umdenken nutzen, um in ihrem eigenen Einflussbereich so viele Produkte wie möglich aus ökologischer, regionaler und/oder fairer Produktion zu beziehen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Kundinnen und Kunden anzubieten.

Ich frage deshalb:

Wie ist der Stand der Umsetzung der Ziele der Landeshauptstadt München im Bereich biologischer, regionaler und fairer Verpflegung? Wo stehen wir derzeit und welche Ziele sollen bis wann erreicht werden?

Im Einzelnen:

1. Ist das Leitbild „ökologisch – regional – fair“ bei der Verpflegung in allen Referaten verankert? Welche Ziele und Strategien haben die Referate?

2. Ist das Leitbild auch bei der Verpachtung der städtischen Kantinen ein Vertragsbestandteil? Setzen – und wenn ja wie setzen – die städtischen Kantinenpächter dieses Leitbild um? Welchen Anteil nehmen regionale, biologische und faire Produkte ein? Wie viele vegetarische Gerichte werden in den städtischen Kantinen pro Tag angeboten? Woher beziehen die Pächter Fleisch und Fisch? Wie hoch ist der Anteil von Biofleisch und Fisch aus ökologischer Aquakultur? In welchem Umfang könnten die Anteile an regionalen, ökologischen und fair gehandelten Produkten erhöht werden?

3. Wie ist der Anteil der ökologischen, regionalen und fairen Produkte in den städtischen Altenheimen?

4. Wie ist der Anteil dieser Produkte im Versorgungsbereich des städtischen Klinikums?

5. Haben auch die anderen städtischen Beteiligungen das Leitbild „ökologisch-regional-fair“ im Bereich der Verpflegung in ihren Zielen? Wie wird es bei den Unternehmen umgesetzt?

6. Welchen Anteil haben ökologische, regionale und faire Produkte bei städtischen Empfängen?

7. Wie ist der Stand der Umsetzung des Beschlusses zur Erhöhung des Anteils ökologischer Lebensmittel und Frischkost an städtischen Kindertageseinrichtungen, Krippen, Horten und Schulen? Wie viel Prozent Bio wurde bisher erreicht?

8. Was sind derzeit noch die Hemmnisse für eine Ausweitung des Anteils ökologischer, regionaler und fairer Produkte? Sind es allein die Kosten oder fehlt es noch an guter Information, Schulung, Personal etc.?

9. Welche Kooperationen der Stadt München z.B. mit der örtlichen Gastronomie gibt es, um ökologische, regionale und faire Produkte auch außerhalb des Verwaltungsbereiches der Stadt München zu fördern?

10. Gibt es Kooperationen der Landeshauptstadt mit Landwirten aus München oder der Region zum Bezug qualitativ hochwertiger regionaler Produkte?

11. Welche Kooperationen der Landeshauptstadt zum Bezug von fair gehandelten Produkten im Lebensmittelbereich gibt es? Wo werden diese Produkte eingesetzt? Werden die Kooperationen z.B. auch von den städtischen Beteiligungsunternehmen genutzt?

Sabine Krieger
Lydia Dietrich
Dr. Florian Vogel
Sabine Nallinger