Pressemitteilung | 20.10.2016

Mehr Wohnungen durch mehr Mischung und Effizienz bei Gewerbeflächen

P R E S S E M I T T E I L U N G

 

Höhere Effizienz bei der Nutzung von Gewerbegebieten und mehr Platz für den Wohnungsbau ist das Ziel eines dreiteiligen Antragspakets der Grünen – rosa liste.
Nach Vorschlag von Stadtrat Herbert Danner soll die Vergabe von Gewerbegrundstücken künftig an Effizienz-Kriterien geknüpft werden – an mehrgeschossige Bebauung, an die möglichst vollständige Ausnutzung des Baurechts und an einen Freiflächengestaltungsplan mit möglichst reduziertem Angebot an oberirdischen Parkplätzen. Auch Dach- und Fassadenbegrünungen sollen bei der Vergabe positiv bewertet werden.
Stadtrat Herbert Danner: „Aufgrund der knappen städtischen Grundstücksflächen innerhalb der Stadtgrenzen und der großen Flächenkonkurrenz müssen die künftig zu vergebenden Flächen optimal genutzt werden. Doch gegenwärtig werden immer noch städtische Gewerbeflächen an Betriebe mit enormem Flächenverbrauch vergeben, wie zuletzt im Gewerbegebiet Schwablhofstraße/Stolzhofstraße.“
Ein weiterer Antrag befasst sich mit der Umwandlung von reinen Gewerbegebieten in Mischgebiete, um ein „gut funktionierendes Nebeneinander von Wohnen und Gewerbe“ herzustellen. Stadtrat Paul Bickelbacher führt zur Begründung einige Beispiele an, in denen die Mischung von Wohnen und Arbeiten bereits gut funktioniert: das Werksviertel, das Kreativquartier und die WERKSTADT in Obersendling. Die guten Erfahrungen mit diesen aktiv gesteuerten Prozessen sollen nun vom Planungsreferat sukzessive auf ihre Anwendbarkeit in allen anderen Münchner Gewerbegebieten untersucht werden.
Stadtrat Paul Bickelbacher: „Hilfreich für eine solche Entwicklung dürfte die zukünftig mögliche Ausweisung als „Urbanes Gebiet“ sein, die eine Mischung zwischen Wohnen und Arbeiten erleichtert.
Insbesondere das Gewerbegebiet Neumarkter Straße eignet sich für eine solche Entwicklung, denn die gute ÖPNV-Erschließung, die städtebauliche Entwicklung „Baumkirchner Straße“, das Quartierszentrum Berg am Laim und Leerstände im Gewerbe andererseits sprechen für eine zeitnahe Entwicklung zu einem Mischgebiet mit vermehrter Wohnnutzung.“
Sorgen macht den Grünen – rosa liste der regelrechte Boom beim Bau von Hotels und Boardinghäusern, der aufgrund der großen Flächenknappheit zwangsläufig auch zu Lasten dringend benötigter Wohnungen geht. Die Grünen – rosa liste beantragen daher, eine Strategie zu erarbeiten, wie der Neubau von Wohnungen gegenüber dem derzeitigen Hotel- und Boardinghouseboom auch in gewerblichen Lagen und Mischgebieten begünstigt werden kann.
Stadtrat Herbert Danner: „In den verschiedenen Stadtratsausschüssen, in den BAs, in Wettbewerben und in der Stadtgestaltungskommission werden für nahezu alle Stadtbezirke laufend neue Hotel- und Boardinghouseprojekte präsentiert. Das treibt mitunter seltsame Blüten: ein Innenhof-Nachverdichtungsprojekt an der Schellingstraße oder ein Projekt am Pasinger Marienplatz, wo ursprünglich Wohnungsbau vorgesehen war. Die Stadt darf nicht tatenlos zusehen, wie immer mehr Flächen, die sich gut für Wohnungen eignen würden, im Sinne der Profitmaximierung für Hotels und Boardinghäuser genutzt werden.“