Antrag | 03.11.2016

Mitnahme von mobilitätsbehinderten Menschen in den MVG Bussen erleichtern und nicht erschweren

Die MVG wird aufgefordert, die Kneeling-Funktion in ihren Bussen vom Bedarfskneeling wieder auf Dauerkneeling umzustellen.

Begründung:

Die MVG-Busflotte verfügt über eine sogenannte Kneeling-Funktion. Die Fahrzeuge können damit an Haltestellen einstiegsseitig um ca. 8 Zentimeter abgesenkt werden. Damit wird ein nahezu ebenerdiger barrierefreier Zu- und Ausstieg möglich, den insbesondere mobilitätsbehinderte Menschen beim Ein- und Ausstieg in die städtischen Busse an der Haltestelle benötigen.

Das Dauerkneeling ist gegenüber dem Bedarfskneeling im Betrieb für Fahrgäste und Busfahrerinnen und Busfahrer viel leichter durchzuführen. Seit geraumer Zeit hat die MVG jedoch bei ihrer Busflotte von Dauerkneeling auf Bedarfskneeling umgestellt.

Beim Dauerkneeling wird der Bus bei der Anfahrt an die Haltestelle und dem Öffnen der Türen automatisch seitlich abgesenkt. Beim Bedarfskneelig muss der Fahrgast der Busfahrerin bzw. dem Busfahrer anzeigen, dass er das Absenken des Busses benötigt. Sollte der Bus jedoch die Haltestelle bereits angefahren und die Türen geöffnet haben, kann er nicht mehr abgesenkt werden. Die Türen müssen dann zuerst erneut geschlossen, das Bedarfskneeling ausgelöst und dann die Türen erneut geöffnet werden. Dieser aufwendige und zeitraubende Vorgang wird durch das Dauerkneeling vermieden. Erschwerend kommt hinzu, dass niemand weiß, wie der Kneeling-Bedarf der Fahrerin bzw. dem Fahrer angezeigt werden soll (vielleicht beim Einsteigen winken und beim Aussteigen laut nach vorne rufen?). Es ist entwürdigend, wenn ein Fahrgast mit Mobilitätseinschränkung von sich aus benötigte Bedarfe einfordern muss, die man ohne Probleme zur Verfügung stellen kann. Diese Umstellung der MVG erschwert vielen Menschen mit Mobilitätsbehinderungen das Mitfahren in den städtischen Bussen.

Grund für die Umstellung von Dauer- auf Bedarfskneeling sind angeblich wirtschaftliche Gründe. Diese Gründe sind nicht akzeptabel. Die Fahrzeuge der MVG müssen von allen Fahrgästen möglichst barrierefrei genutzt werden können. Niemand käme auf die Idee, von der MVG zu fordern, ihre Heizungen und Klimaanlagen in ihren Bussen abzuschaffen um Energie zu sparen. Schließlich könnte man von den Fahrgästen ja auch erwarten, dass sie sich bedarfsgerecht entsprechend der Witterung kleiden.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative:
Oswald Utz
Paul Bickelbacher
Sabine Nallinger
Gülseren Demirel

Mitglieder des Stadtrates