Antrag | 21.10.2013

Mobilitätskonzept statt Kahlschlag in den Ludwig-Richter-Höfen

Antrag 

  1. Die vier alten Linden in den Ludwig-Richter Höfen werden nicht gefällt
  2. Es wird geprüft, die Bereiche rund um die Ludwig-Richter-Höfe in die Untersuchungen zum Parkraummanagement mit aufzunehmen.
  3. Der Bauherr legt ein Mobilitätskonzept vor, um den Stellplatzbedarf zu verringern.
  4. Der Bauherr wird von Seiten der Lokalbaukommission und der Abteilung Mobilitäts-management des Kreisverwaltungsreferates hinsichtlich eines Mobilitätskonzeptes beraten.
  5. Es werden auf keinen Fall zusätzliche Stellplätze für bereits bestehende Wohnungen genehmigt.

Begründung:

Die Patrizia-Immobilien AG hat 2007 die Wohnanlage Ludwig-Richter-Str,- Lautensackstr.,-Agnes-Bernauer-Str.-Schedelstr. in Laim gekauft. Mittlerweile wurde ein Großteil der Wohnungen als Eigentumswohnungen verkauft. Die älteren Mieter haben ein lebenslanges Wohnrecht. Allerdings wird der Friede jetzt durch die Planungen gestört, eine Tiefgarage für 19 neue Wohnungen, die durch den Ausbau der Dachgeschosse geschaffen werden, zu bauen. Nach Art. 47 Abs. 1 BayBO kann die Stellplatzpflicht durch einen Ablösevertrag erfüllt werden. Für Ausbau von Dachgeschossen sind in der Münchner Stellplatzsatzung sogar ermäßigte Ablösebeträge möglich.
Ohne Zweifel braucht die Stadt Wohnungen. Je nach Lage und Erschließungsqualität durch öffentliche Verkehrsmittel, werden auch zusätzliche PKW-Stellplätze erforderlich. Diese sollen durch eine Tiefgarage im abgeschlossenen, begrünten Innenhof geschaffen werden. Es sollen nicht nur, wie es die Stellplatzverordnung vorsieht, 19 Stellplätze ent-stehen, sondern die Patrizia Immobilien AG plant 30 Stellplätze. Dafür müssten 12 von 20 Bäumen gefällt werden. Darunter 4 große, sehr alte Linden.
Durch die im Innenhof geplante Zufahrt werden Lärm und Emissionen in den bisher ruhigen Innenhof getragen.
Die Praxis zeigt, dass wesentliche Teile alten Baumbestandes im Rahmen von Nachverdichtungen nicht durch den Bau von Wohnungen, sondern durch den Bau von dazugehörenden Tiefgaragen vernichtet werden. Dies senkt nicht nur die Lebensqualität in den Quartieren sondern beeinträchtigt auch wesentlich die Akzeptanz der Nachverdichtungen – zumal die Lebenswirklichkeit zeigt, dass die Autos im Alltag oft am Straßenrand abgestellt werden und nicht zwingend den Weg in die Tiefgarage finden.
Der Antwort des Planungsreferates auf die Anfrage vom August 2013 ist zu entnehmen, dass eine Ablöse der erforderlichen Stellplätze – wie sie andernorts üblich ist – von Seiten der LBK nicht zugestimmt werden konnte „da es sich hier um einen Bereich handelt in dem der Parkdruck sehr groß ist“.
Nun gibt es verschiedene Wege mit diesem Problem umzugehen. Der Parkdruck in den jeweiligen Parklizenzgebieten hat nach der Einführung der Parkraumbewirtschaftung unbestreitbar abgenommen. Auch Mobilitätskonzepte können hier für eine Entlastung sorgen.

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative:
Sabine Krieger
Sabine Nallinger
Paul Bickelbacher
Herbert Danner

Mitglieder des Stadtrates