Antrag | 21.04.2015

Den modernen Holzbau bei städtischen Bauvorhaben neben dem Massivbau als gleichberechtigte Regelbauweise im städtischen Bauteilkatalog etablieren – insbesondere bei Bildungseinrichtungen

Antrag

Die Holzbauweise wird im städtischen Bauteilkatalog als gleichberechtigte Bauweise zur Massivbauweise etabliert (derzeit sind im Bauleitfaden für städtische Hochbauprojekte als städtischer Standard aufgeführt: einschaliges Ziegelmauerwerk, Ziegel/Beton-Konstruktionen mit Wärmedämmverbundsystem oder vorgehängter Fassade, sowie 2-schalige Konstruktionen), mit besonderem Schwerpunkt für Kindertagesstätten aller Art, Schulgebäuden und Sporthallen. Präventive Qualitätssicherung zur Verhinderung von Schadstoffbelastung ist fester Bestandteil von Planung und Bauausführung.

Begründung:

Der moderne Holzbau hat in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte zu verzeichnen, dies gilt sowohl für die Materialität, ästhetische Konstruktionen, Brand- und Schallschutz, hohe Vorfertigung und Langlebigkeit. Auch in München werden in den nächsten Jahren einige interessante Projekte entstehen – GS an der Baierbrunner Straße,

TU Sport- und Bildungscampus im Olympiagelände, Ökosiedlung Prinz-Eugen-Kaserne.

Auch in der Messestadt hat sich Ende März im Rahmen eines kleinen Wettbewerbs die Holzbauweise für eine neue KiTa gegen 3 Massivbauplanungen durchgesetzt. Der Holzbau überzeugte die Jury, obwohl die Verwaltung mehrmals deutlich darauf hinwies, dass die Holzbauweise eigentlich keine städtische Standardbauweise darstellt. Dennoch ließ sich die Jury nicht beirren, und erteilte aufgrund vielfältiger Vorzüge aus Planung, Konstruktion und Materialität den Zuschlag an den einzigen Holzbauentwurf.

Wenige Tage später kürte ein anderes Preisgericht einen Holzbau zum Wettbewerbssieger für den neuen großen TU-Campus mit einer gewaltigen Grundfläche von 160 x180 m.

Die oben genannten Münchner Beispiele (es könnten noch zahlreiche europäische und bundesweite Beispiele erwähnt werden) sollten schnellstmöglich zu einer Neubewertung der Holzbauweise bei städtischen Bauvorhaben führen. Dabei ist ein konsequentes Qualitätsmanagement zur Verhinderung von Schadstoffbelastungen (z. B. durch Öle, Wachse, Lasuren, Kleber oder Spanplatten) nach Eröffnung der Gebäude als fester Bestandteil der Planungen zu etablieren. (Weitere Argumente siehe Antrag vom 8.1.2015)

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Herbert Danner, Jutta Koller, Sabine Krieger, Oswald Utz, Anna Hanusch