Pressemitteilung | 04.11.2015

Muttersprachlichen Unterricht von städtischen Gebühren befreien

Wer städtische Räumlichkeiten für Veranstaltungen nutzt, etwa in Schulen oder Kindertagesstätten, zahlt dafür zwei € in der Stunde. Für viele Eltern und Ehrenamtliche, die in ihrer Freizeit in Eigenregie MigrantInnen und Flüchtlingen muttersprachlichen Unterricht erteilen, wird diese Summe auf die Dauer zu einer spürbaren Belastung. Grünen-Fraktionschefin Gülseren Demirel hat daher beantragt, ihnen die Gebühr zu erlassen.

Gülseren Demirel: „Sprache ist der zentrale Schlüssel zur gesellschaftlichen Teilhabe. Wichtig ist jedoch nicht nur das Erlernen der deutschen Sprache, sondern auch die Förderung der Herkunftssprache. Das Konzept des muttersprachlichen Unterrichts sieht vor, dass die Lernenden sich in ihrer Muttersprache mit spezifischen Themen aus dem geschichtlich-historischen oder kulturellen Bereich ihrer Herkunftsländer befassen. Diese Form des Unterrichts wird entweder von den Konsulaten oder von ehrenamtlichen Personen und Vereinen organisiert. Für die letztere Gruppe ist das Entgelt für die städtischen Räumlichkeiten immer öfter ein Problem, da sie es aus eigener Tasche finanzieren müssen, obwohl sie eine großartige Arbeit für die Integration von MigrantInnen und Flüchtlingen leisten.

Der Stadt München wiederum entstehen nur sehr geringe Einnahmen, welche noch dazu durch einen großen Verwaltungsaufwand gemindert werden. Angesichts der aktuellen Situation, in welcher jedes Kursangebot gebraucht wird, sollte es für die Stadt München ein Leichtes sein, bei dieser Zielgruppe auf die Gebühren zu verzichten und die Ehrenamtlichen zu unterstützen. Dies ist umso wichtiger als der Freistaat die Finanzierung muttersprachlichen Unterrichts komplett verweigert.“