Pressemitteilung | 11.08.2017

Neuausrichtung der städtischen Förderung der freien Tanz- und Theaterszene

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die Grünen – rosa liste fordern eine Neuausrichtung der städtischen Förderung der freien Tanz- und Theaterszene. Nach Gesprächen insbesondere mit dem Netzwerk Freie Szene in München e.V. und angeregt durch eine breite Debatte über die in vielen Bereichen der Szene vorherrschende Unterbezahlung beantragt Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Roth die Fördermittel so zu erhöhen und strukturell anzupassen, dass Kunstschaffende angemessen bezahlt werden und die freie Szene ihre Vielfalt und Potentiale bestmöglich entwickeln kann. Dr. Roth legt vor allem Wert darauf, dass die „absurde Praxis beendet wird, nach der die freie Szene in den Großstädten München und Nürnberg von der staatlichen Förderung ausgenommen ist.“ Er regt außerdem an, nach dem Vorbild von Hamburg eine Studie zum Potential dieser Szene in Auftrag zu geben und einen öffentlichen Diskurs unter Beteiligung von Kunstschaffenden und Politik zu beginnen.

Dr. Florian Roth: „Es ist ein Unding, dass in einer wohlhabenden Stadt wie München die kreative Arbeit von Kunstschaffenden in der Tanz- und Theaterszene häufig nur unzureichend bezahlt werden kann. Selbst ein so vielfach ausgezeichnetes und weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekanntes Haus wie das Metropoltheater kann seine Künstlerinnen und Künstler nicht fair bezahlen. Hier müssen die Höhe und die Struktur der Förderung ebenso auf den Prüfstand wie die Weigerung des Freistaats, die freie Szene in Großstädten zu unterstützen.

Neben der Frage fairer Künstlerhonorare muss die Stadt auch die Entwicklung des gesamten künstlerischen Potentials außerhalb der großen städtischen und staatlichen Häuser in den Blick nehmen. Bis in dem immer wieder als Perspektive genannten Kreativquartier mit der Jutier- und Tonnenhalle tatsächlich der künstlerische Betrieb beginnt, werden noch einige Jahre ins Land gehen. Solange kann aber die freie Szene nicht mehr warten, die den Reformbedarf in München erst vor kurzem in einem „Appell an die politisch Verantwortlichen in Stadt und Land“ (>>>hier) verdeutlicht hat. Das Kulturreferat muss es sich zur Aufgabe machen, hier möglichst rasch einen Diskurs unter Beteiligung von Kunstschaffenden und Politik zu starten. Sinnvoll für die Entwicklung einer mittel- und langfristigen Perspektive wäre auch eine Potentialanalyse der freien Szene, wie sie in Hamburg in Auftrag gegeben wurde.“

 

 

 

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