P R E S S E M I T T E I L U N G
Die Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste will mehr Sachlichkeit in die oft hitzigen Debatten um den Erhalt der Münchner Gartenstädte bringen. Stadtrat Herbert Danner fordert in einem Antrag, Beratungsstellen für eine alternative Gartenstadtentwicklung einzurichten um verträgliche Nachverdichtungen im Bestand zu fördern. In Zusammenarbeit mit den Gartenstadtinitiativen, Eigentümern und der Architektenfachbasis sollen einige Modellprojekte realisiert werden.
Herbert Danner verweist zur Begründung auf die oft unbefriedigenden Ergebnisse der Nachverdichtung in den Gartenstädten: „Bauträger entwickeln locker bebaute Grundstücke aus den letzten Jahrzehnten meist mit dem Ziel der Profitmaximierung mit großflächigen Tiefgaragen und dichtbebauten Grundstücken, unter dem Verlust hochwertigen Baumbestands. Dabei geht in einem schleichenden Prozess der Gartenstadtcharakter zunehmend verloren.
Dabei könnten sich die Grundstückseigentümer bzw. deren Erben oft auch andere Verwertungsmöglichkeiten vorstellen – z.B. eine Nachverdichtung mit dem Bestandsgebäude, durch Anbau, Aufstockung oder einem zusätzlichen Gebäude auf dem Grundstück. Bei Erhalt und Grundsanierung der soliden Bestandsgebäude erschließen sich planerisch attraktive Synergien. Hier trifft sich das bauliche Entwicklungspotential auch mit den Sozialfaktoren: Generationenübergreifende Identität kann als wichtiges Merkmal der Gartenstädte erhalten werden, wenn die Erben nicht zu Verkauf und Wegzug (z.B. wegen untragbarer Auszahlung von Geschwistern) „gezwungen“ sind, weil sie Dritten die Möglichkeit bieten können, sich als Selbstnutzer einzubringen.
Hier muss die Stadt ansetzen und sowohl architektonischen Sachverstand als auch Anregung und Unterstützung durch die Stadtverwaltung anbieten. Aus Verwaltungssicht ist dies der mühsamere, aber nachhaltigere Weg für unsere Stadt. Die Stadtverwaltung sollte deshalb entsprechende Modellprojekte anstoßen, offensiv bewerben und wohlwollend begleiten.“