Pressemitteilung | 12.07.2018

Neue U-Bahn durch die Innenstadt: 9 – ein Berg von offenen Fragen

P R E S S E M I T T E I L U N G

Einen ganzen Katalog von Fragen zur U9, der neuen U-Bahnlinie durch die Innenstadt, hat die Fraktion Die Grünen – rosa liste vorgelegt.
Für die U9 gibt es bisher nur erste Planungen, die vom Stadtrat mit großer Mehrheit in Auftrag gegeben wurden. Bevor weitere Beschlüsse gefasst werden, sind nach Auffassung der Stadträte Herbert Danner und Paul Bickelbacher jedoch seriöse Kostenschätzungen und eine genaue Untersuchung des verkehrlichen Nutzens notwendig.
Danner und Bickelbacher verweisen darauf, dass bereits jetzt dringender Handlungsbedarf im Münchner ÖV-Netz bestehe, der aber aufgrund der langen Planungs- und Bauzeiten durch neue U-Bahnlinien nicht kurzfristig befriedigt werden könne. Zeitnahe Verbesserungen für den ÖPNV seien neben Effizienzsteigerungen bei existierenden U-Bahnlinien vorwiegend an der Oberfläche zu erreichen. Entsprechende Maßnahmen müssten ebenfalls in Beziehung zu den Plänen für die U9 zu gesetzt werden.
Danner und Bickelbacher fragen daher nach Potentialsteigerungen bestehender U-Bahnlinien durch Erneuerung der Signaltechnik, nach den Entlastungswirkungen der von der MVG ins Gespräch gebrachten 50 Busspuren und nach der Einsatzfähigkeit der bestellten neuen U-Bahnzüge, die ebenfalls eine Effizienzsteigerung bewirken sollen. Eine weitere Anfrage beschäftigt sich mit den Kostenschätzungen der neuen U-Bahnlinie, den am Hauptbahnhof auftretenden technischen Problemen und dem Zeitplan für die Fertigstellung.
Herbert Danner: „Bevor die U9 in Auftrag gegeben werden kann, ist noch ein ganzer Berg offener Fragen zu klären. Dazu gehören die Kosten, der Zeitplan, diverse technische Probleme und die Wechselwirkungen des Projekts mit anderen, kurzfristig zu realisierenden Maßnahmen zum Ausbau des ÖPNV.“
Paul Bickelbacher: „Diese neue Linie wird auf jeden Fall äußerst kostspielig sein und muss sich daher in den Gesamtrahmen des ÖPNV-Ausbaus einfügen lassen. Ohne einen aktualisierten Nahverkehrsplan und ohne das 4. U-Bahn-Mittelfristprogramm ist eine seriöse Bewertung der U9-Pläne jedoch unmöglich.“