Antrag | 20.08.2009

Raumklimatisierung durch Solarthermie

SPD-Stadtratsfraktion Fraktion B‘ 90/Die Grünen – rosa Liste

20.08.09

Raumklimatisierung durch Solarthermie

Antrag

Die Verwaltung wird darum gebeten, zu prüfen, inwiefern die solare Kühlungs-Technologie in der Stadt München in eigenen Gebäuden eingesetzt werden kann. Des Weiteren wird die Verwaltung gebeten, dem Stadtrat Vorschläge zu unterbreiten, wie diese Technologie als Beispiel energieeffizienter Klimatisierung durch die Stadt München gefördert werden kann.
Begründung:

Herkömmliche Klimaanlagen arbeiten mit elektrisch betriebenen Kompressoren. Der Nachteil dieser Anlagen liegt darin, dass der Stromverbrauch ansteigt, je wärmer die zu kühlende Luft ist. Die Nutzung einer solarthermisch betriebenen Klimaanlage führt automatisch zu einer deutlichen Reduzierung des Stromverbrauchs und damit zur Reduktion der Betriebskosten.

Die zur Verfügung stehenden Klimatisierungsverfahren sind die thermisch angetriebenen so genannten geschlossenen Kältemaschinen. Diese Maschinen stellen für die Kühlung Kaltwasser bereit, welches dann für die Versorgung aller Arten von klimatechnischen Geräten verwendet werden kann. Eine andere Möglichkeit ist das Sorptionsverfahren, bei dem der Frischluft Feuchtigkeit entzogen wird, wodurch die Raumtemperatur gesenkt werden kann.

Bei der Wienreise zur Besichtigung von Passivhäuser besuchten wir ein gewerblich genutztes Gebäude, in dem solare Kühlung für Raumklimatisierung eingesetzt wird. In Deutschland kann als Beispiel auf die solar gestützte Klimatisierung eines Laborgebäudes des Universitätsklinikums Freiburg hingewiesen werden (das solarthermische Kollektorfeld mit Vakuumröhren auf dem Gebäudedach liefert Warmwasser, welches in der Heizperiode für die Erwärmung der Zuluft und in der Kühlperiode für den Antrieb einer Adsorptionskältemaschine mit 70 kW Kälteleistung genutzt wird. Bei nicht ausreichender Sonneneinstrahlung und damit zu geringer Warmwassertemperatur für den Antrieb der Kältemaschine erfolgt eine Nachheizung aus dem Fernwärmenetz des Klinikums).

Es wäre lohnend zu prüfen, inwiefern durch den Einsatz von solarer Kühlung Energie eingespart und ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden kann. Da die Kühlung durch Solarthermie noch in ihren Anfängen steht, sind die Investitionskosten höher als bei herkömmlicher Klimatisierung. Den hohen Investitionskosten stehen jedoch niedrigere Betriebskosten gegenüber. Es wäre schön, wenn die Stadt München durch die Förderung dieser zukunftsträchtigen umweltfreundlichen Technologie beim Klimaschutz mit gutem Beispiel vorangehen würde und damit auch ihre Stellung als Standort für umweltfreundliche Technologien weiter ausbauen würde.

Initiative
Dr. Inci Sieber, SPD
Sabine Krieger, Die Grünen- rosa Liste
Ingo Mittermaier, SPD