Pressemitteilung | 15.01.2016

Regionalzughalt Poccistraße: Grüne fordern S-Bahntauglichkeit

P R E S S E M I T T E I L U N G

„Der Verzicht auf die S-Bahn-Tauglichkeit beim geplanten Regionalzughalt Poccistraße ist verkehrspolitisch ein Schildbürgerstreich und in der Vorgehensweise eine grobe Missachtung des Stadtrats.“ Mit diesen Worten kommentiert Stadtrat Paul Bickelbacher die Berichte über ein Einverständnis zwischen Stadt und Freistaat über den Verzicht auf die sogenannte Aufwärtskompatibilität, die für den Halt von S-Bahnen an der Poccistraße notwendig wäre. Die Grünen – rosa liste reagierten heute mit einem Antrag, in dem sie ihre Forderung nach einem optionalen S-Bahntauglichkeit erneut bekräftigt und OB Reiter auffordert, mit dem Freistaat entsprechend zu verhandeln.

Nachdem der Freistaat, so Bickelbacher, einen Regionalzughalt an der Poccistraße jahrelang blockiert habe, sei es nun zwar ein Fortschritt, dass ernsthaft darüber verhandelt werde. Der Verzicht auf einen möglichen S-Bahn-Halt sei angesichts der nach wie vor unklaren Finanzierung des 2. S-Bahn-Tunnels, der rasch wachsenden Bevölkerung in München und der Region sowie der überschaubaren Planungskosten für die Aufwärtskompatibilität ein nicht nachvollziehbares Versäumnis.

Paul Bickelbacher: „Eine Mehrheit im Münchner Stadtrat hat vor einiger Zeit beschlossen, aus dem Flughafendarlehen einem freiwilligen Beitrag von 113 Mio. € für den 2. S-Bahn-Tunnel zu leisten. Der S-Bahn-Halt an der Poccistraße ist ein wesentlich sinnvolleres Projekt. Die Stadt sollte daher ihre „Zuschauer-Position“ verlassen und einen vergleichsweise niedrigen finanziellen Beitrag zu den Planungskosten leisten, auch um auf diese Weise Druck für eine sinnvolle Lösung auszuüben. Es ist völlig unverständlich, dass die LH München bisher für ihren beabsichtigten finanziellen Beitrag nicht in ihrem Interesse aktiv wird. Selbst viele Anhänger des Tieftunnels räumen ein, dass aufgrund des Wachstums der Region und zur Entlastung der innerstädtischen Umsteigeknoten mittelfristig ein S-Bahn-Südring sinnvoll ist.“

Unverständnis herrscht bei den Grünen auch über die Tatsache, dass der Stadtrat aus der Presse von dem Verzicht auf die Aufwärtskompatibilität erfahren musste. Paul Bickelbacher: „Wir wollen klipp und klar wissen, ob die Berichte stimmen, dass der Oberbürgermeister und der Freistaat sich schon im Sommer darauf geeinigt haben, auf die Option eines S-Bahn-Halts zu verzichten. Falls das zutrifft, stellt sich die Frage, mit welchem Nachdruck der OB die anderen einstimmigen Beschlüsse des Stadtrates verfolgt – etwa den Ausbau des Bahnhofs Laim, die Sendlinger Spange, den Ausbau der Außenäste und die Nutzung eines sechsten Gleises am Ostbahnhof.“