Pressemitteilung | 18.02.2015

Rodung auf Museumsinsel: Warum war das nötig?

Das Baureferat hat auf der Museumsinsel massiv gerodet und damit ein biologisch hochwertiges Biotop zerstört. Die Grünen – rosa liste sind entsetzt und verlangen eine umfassende Erklärung.

Ein paar vereinsamte Schwarzpappeln und Weidenbüsche, ansonsten zerfurchter Sandboden: Die Museumsinsel bietet seit der Rodungsaktion letzte Woche einen sehr traurigen Anblick.

Die grün-rosa Stadtratsfraktion ist entsetzt und will in einer Anfrage klären, wie und warum es zu diesen Maßnahmen kam und mit wem sie abgestimmt waren.

„Schwere Maschinen haben die gesamte Flora niedergewalzt. Viele große Bäume und Sträucher wurden einfach herausgerissen, und niemand weiß so recht, warum“, erklärt Sabine Krieger, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen – rosa liste. „Man hat hier nicht nur ein Biotop zerstört, sondern auch den Lebensraum des Bibers, der hier in München erst wieder heimisch geworden ist und zudem streng unter Naturschutz steht.“

Das Gebiet an der kleinen Isar war vor den Rodungsmaßnahmen mit Biberbauten durchzogen. Kettenfahrzeuge haben sie nun allesamt rigoros platt gemacht und das Material abtransportiert. Damit hat der Biber seine Heimat und seine komplette Nahrungsgrundlage verloren.

„In unserer Anfrage wollen wir klären, welche Maßnahmen die Verwaltung nun ergreifen will, um dem Biber das Überleben an diesem Standort zu sichern und wie die Pläne aussehen, um den entstandenen Schaden möglichst zeitnah zu kompensieren“, so Krieger.

Ein besonderes Anliegen ist ihr außerdem, dass die noch verbliebenen Bäume nicht ebenfalls einer Rodungsaktion zum Opfer fallen. Es handelt sich nämlich um eine ganze Reihe mächtiger Schwarzpappeln, die in Bayern als extrem gefährdet gelten und langfristig erhalten bleiben sollten.