Pressemitteilung | 25.09.2009

Schon wieder: Backstage verpflichtet Hass-Musiker

P R E S S E M I T T E I L U N G

Schon wieder: Backstage verpflichtet Hass-Musiker
Grüne – rosa liste kritisieren Konzert von Sizzla am 27.11.

Der geplante Auftritt des Reggae-Musikers und bekennenden Schwulen-Hassers Sizzla Kalonji am 27.11. im Münchner Backstage ist bei der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste auf heftige Kritik gestoßen. Fraktionsvorsitzende Lydia Dietrich und Stadtrat Thomas Niederbühl haben beantragt, alle Möglichkeiten zu prüfen, um den Auftritt zu verbieten, und Kontakt mit dem Auswärtigen Amt aufzunehmen, inwieweit ein Einreiseverbot gegen Sizzla verhängt werden kann.

Sizzla Kalonji ist ein notorischer Hass-Sänger und -Texter, der wiederholt zu Gewalt und zum Mord an Schwulen aufgerufen hat. So heißt es in einem seiner Texte: „Verbrennt Männer, die Sex mit Männern haben.“ In einer Pressekonferenz in Köln äußerte er noch 2007: „Gründest du eine Familie, erweist du deiner Mutter Respekt. Gehst du zu anderen Männern, ziehst du ihr Ansehen in den Schmutz“ und „Ein Mann muss sich entscheiden, ob er ein Stück Dreck sein will oder ein stolzer Mann – so einfach ist das.“ Auf Grund dieser und ähnlicher Äußerungen wurde Sizzla 2008 von der Bundesregierung ins Schengener Informationssystem (SIS) gestellt . Die geheime Liste enthält die Namen von Ausländern, die nicht im Schengen-Raum erwünscht sind. Dennoch konnte Sizzla ungehindert über Ungarn einreisen und auch in München, Stuttgart und Wuppertal auftreten. Das Münchner Kreisverwaltungsreferat lehnte ein Eingreifen ab.

Thomas Niederbühl: „.Derartige Hassattacken auf homosexuelle Lebensweisen sind schlichtweg inakzeptabel, auch wenn sie von beliebten Musikern stammen. Es gibt kein Recht auf die Verbreitung von Hass und Hetze gegen Minderheiten – auch nicht unter dem Deckmantel der Freiheit der Kunst. Das gilt für jamaikanische Reggaesänger ebenso wie für Neonazi-Bands.“

Lydia Dietrich kritisierte gleichzeitig die Geschäftsleitung des Backstage, die Auftritte von jamaikanischen Hass-Sängern mittlerweile zum festen Repertoire ihrer Bühne gemacht habe: „Bereits 2008 haben wir den Auftritt des Hass-Musikers Bounty-Killer im Backstage moniert und intensive Gespräche mit dem Geschäftsführer Hans-Georg Stocker geführt. Ganz offensichtlich ist es uns aber nicht gelungen, Herrn Stocker seine Verantwortung für Toleranz und die Rechte von Minderheiten klar zu machen. Ich fordere das Backstage dennoch auf, Sizzla – und ebenso allen anderen homophoben Hass-Musikern – so lange keine Bühne mehr zu bieten, bis sie sich von ihrer Hetze gegen Schwule distanzieren.“