Antrag | 05.10.2016

Solide Stickstoffdioxid-Messungen in München durchführen

(Antrag) Das Referat für Gesundheit und Umwelt misst ergänzend zu den fünf Messtationen des bayerischen Landesamts für Umweltschutz umfassend Stickstoffdioxid in München, um aussagekräftige Werte für das gesamte Stadtgebiet zu erhalten. Die Messstationen werden so aufgestellt, dass sie aussagekräftige Werte erzielen und die gesundheitliche Belastungen für verschiedene Zielgruppen (Kinder, Fahrradfahrer*innen, Sportler*innen, etc.) realitätsnah wiedergeben. Kriterien hierbei sind verschiedene Höhenlagen (Kindergröße, Erwachsenengröße), verschiedene Aufstellungsorte (z.B Fahrradwege) sowie mobile Messungen. Die Erfahrungen der Stickstoffdioxid-Messungen der Greenpace-Studie sowie der Ludwig-Bölkow-Stiftung im Rahmen der Kampagne #MucOhneMief der Umweltorganisation Green City e.V.12 werden dabei berücksichtigt und durch ein stadtweites System dauerhaft installiert.

 

Begründung:

 

Der hohe Stickstoffdioxidgehalt der Münchner Luft und seine negativen Folgen sind bekannt. Trotzdem bemüht sich die LH München nicht um ein klareres Bild der Stickstoffdioxidwerte in der Stadt. Derzeit betreibt das bayerische Landesamt für Umweltschutz lediglich fünf Messstationen für Stickstoffdioxid in München auf deren Werte die LH München zurückgreifen kann. Dass dies völlig unzureichend ist, macht nun eine Greenpeace-Studie deutlich, die besonders die Fahrradfahrer*innen als gefährdete Personengruppe in München ausweist.

5 mobile Messstationen an Fahrrädern haben die wahre Belastung von Fahradfahrer*innen in der Stadt aufgezeigt. Da viele Fahrradwege direkt an oder auf Hauptverkehrsstrassen sind, sind Radfahrer*innen den Emissionen direkt ausgesetzt. Damit weist die „Radlhauptstadt München“ eine besonders gesundheitsgefährdende Belastung für Radfahrer*innen auf.3 Intensiviert wird die Aufnahme von Stickstoffdioxid durch die sportliche Betätigung des Fahrradfahrens, bei der drei – bis viermal so viel Luft eingeatmet wird – so Andreas Groh vom ADFC – und dementsprechend drei – bis viermal so viel der schädlichen Stickoxide.4

Die Greenpeace-Studie zeigt deutlich, dass die LH München ein differenziertes Bild über die Belastung der Münchner Luft mit Stickoxiden erhalten muss, um besonders betroffene Personengruppen wie Sportler*innen und Fahrradfahrer*innen, aber auch Kinder, über die Belastungen aufzuklären und Schutzmaßnahmen zu ergreifen.

 

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

 

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Dominik Krause, Sabine Krieger, Sabine Nallinger, Dr. Florian Roth, Herbert Danner,

Paul Bickelbacher

Mitglieder des Stadtrates