Antrag | 22.01.2016

Soziale Wohnraumversorgung in München sicherstellen IX – Kleinere Baufelder für Baugemeinschaften

Antrag

 

1. Im Bebauungsplanverfahren und bei der Ausschreibung kommunaler Grundstücke wird bei den für Baugemeinschaften vorgesehenen Grundstücken eine zielgruppengerechte Grundstücksgröße berücksichtigt.

2. Die Verwaltung stellt darüber hinaus Kriterien dar, mit denen sichergestellt wird, dass Baugruppen und nicht professionelle Immobilienunternehmen bei der Vergabe der für Baugemeinschaften vorgesehenen Grundstücke zum Zuge kommen.

 

Begründung:

Um gemeinschaftliches Wohnen zu fördern, wird derzeit in den großen städtischen Siedlungsgebieten ein wesentlicher Teil der Gesamtflächen an Baugemeinschaften und Genossenschaften vergeben. Die GRÜNEN fordern, zukünftig ca. 10 % für Baugemeinschaften zu reservieren.

In den Bebauungsplanverfahren wird versucht, durch eine zielgruppengerechte Planung geeignete Wohnbaugrundstücke zu bilden. Viele Baugemeinschaften beklagen jedoch, dass die angebotenen Grundstücke zu groß sind. Baugruppen funktionieren in einer Größe von 20 bis 30 Bauwilligen sehr gut. Kommunikations- und Zeitaufwand sind überschaubar, das Bauherrenrisiko beherrschbar und die Stabilität der Gemeinschaft wird nicht durch zu häufigen Wechsel von Mitgliedern gefährdet. Idealerweise suchen diese Gemeinschaften dann einen Dienstleister bzw. Architekten, um das gemeinschaftlich entwickelte Konzept umzusetzen.

Große Baufelder sind zwar vorteilhaft für die Verwaltung, für Baugemeinschaften führen sie jedoch zu schier unüberwindlichen Hürden. So müssen sich bei größeren Grundstücken mehre Baugemeinschaften zusammentun. Dies führt zu hohen Beratungs- und Anwaltskosten sowie zu Zeitverzögerungen. Transparenz und Beteiligung der Mitglieder bleiben auf der Strecke. Zu große Grundstücke führen auch dazu, dass Immobilienentwickler versuchen, sich unter dem Deckmantel der Bezeichnung „Baugemeinschaft“ günstige städtische Grundstücke zu sichern und ihren Kunden nur geringe Beteiligungsmöglichkeiten einzuräumen.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages

Fraktion Die Grünen – rosa liste

Initiative:
Paul Bickelbacher
Gülseren Demirel
Herbert Danner
Sabine Nallinger
Anna Hanusch
Dominik Krause
Dr. Florian Roth
Sabine Krieger
Lydia Dietrich
K. Habenschaden
Jutta Koller
Hep Monatzeder
Thomas Niederbühl
Oswald Utz

Mitglieder des Stadtrates