Pressemitteilung | 09.10.2012

Stadt bietet Hilfe gegen Zwangsverheiratungen

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stadt bietet Hilfe gegen Zwangsverheiratungen

Jedes Jahr gibt es in München mehrere Dutzend Fälle von Zwangsverheiratungen. Um den Opfern eine passgenaue Beratung anbieten zu können, hat der Kinder- und Jugendhilfeausschuss beschlossen, eine Anlaufstelle zur Verhinderung von Zwangsheirat zu finanzieren. Dazu werden bei der Initiative für Münchner Mädchen e.V. (Imma) zwei Stellen für SozialpädagogInnen geschaffen, da dort bereits Erfahrungen mit einschlägigen Fällen gesammelt wurden.

Damit folgte der Ausschuss einem Antrag von Grünen und SPD aus dem Jahr 2010, in dem die Erarbeitung eines Konzepts gegen Zwangsverheiratungen gefordert wurde. Grünen-Fraktionsvorsitzende Gülseren Demirel begrüßte den Beschluss als „leider unumgängliche Maßnahme, um jungen Frauen zu helfen, die zur Heirat genötigt werden sollen.“

Gülseren Demirel: „Alle Menschen haben das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben. Antiquierte Vorstellungen von ‚Familienehre’ dürfen diesem Grundrecht nicht entgegenstehen. Um Zwangsverheiratungen zu verhindern ist es häufig notwendig, die betroffenen Mädchen aus der Familie herauszunehmen. Dazu benötigt man Anlaufstellen, die Anonymität und Sicherheit gewährleisten und professionelle Hilfe anbieten können.“