Pressemitteilung | 16.09.2016

Stadtwerke wollen beschleunigten Kohleausstieg prüfen

P R E S S E M I T T E I L U N G

 

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH hat auf seiner Sitzung am 14. September 2016 zahlreiche Prüfaufträge beschlossen, die den Grundstein für einen beschleunigten Ausstieg aus der Kohleverfeuerung im HKW München-Nord legen.

Nach Präsentation eines überarbeiteten Gutachtens des Freiburger Öko-Instituts beauftragte der Aufsichtsrat die Geschäftsführung der SWM, zusammen mit dem Öko-Institut eine Kohlevermeidungsstrategie zu prüfen und in diesem Rahmen auch die Erhöhung des Wirkungsgrads des kohleverfeuernden Blocks 2 (die beiden anderen Blocks verbrennen Restmüll) auf 75 % zu untersuchen – so wie das auch die Grüne Bundestagsfraktion in ihrem „Fahrplan Kohleausstieg“ für Kraft-Wärme-Kopplungs-Kraftwerke vorgeschlagen hat. Dies soll vor allem durch den Verzicht auf den Kondensationsbetrieb (d.h. der Block läuft nicht wie meist im Modus der Kraft-Wärme-Kopplung, sondern produziert nur Strom) erreicht werden. Die Geschäftsführung erhielt außerdem den Auftrag mit den städtischen Behörden zu klären, in welcher Zeit eine Umstellung des Fernwärmenetzes von Dampf auf Heißwasser vor allem logistisch möglich wäre und welche verkehrlichen Auswirkungen diese Maßnahmen hätten. Ziel soll es dabei sein, die Umstellung zu beschleunigen und damit die technischen Voraussetzungen für den Einsatz von Geothermie zu schaffen.

Grünen-Stadträtin und SWM-Aufsichtsrätin Sabine Krieger zeigte sich nach der Sitzung sehr zufrieden mit den Beschlüssen des Aufsichtsrats: „Nachdem sich die Gewinneinbußen der SWM durch einen früheren Ausstieg aus der Kohle mit diesem Gutachten deutlich reduzieren würden, steht für uns vor allem die technische Machbarkeit des Ausstiegs im Fokus. Es ist deshalb sehr erfreulich, dass auch CSU und SPD endlich erkannt haben, dass die Prüfung geeigneter Maßnahmen für einen früheren Kohleausstieg notwendig ist. Die Grünen – rosa liste haben schon vor längerer Zeit beantragt, den CO2-Ausstoß im Kohleblock des HKW Nord jährlich um 10 % zu reduzieren. Dieses Ziel rückt mit dem Beschluss zur Einleitung einer Kohlevermeidungsstrategie in greifbare Nähe. Der Verzicht auf den Kondensationsbetrieb und der möglichst schnelle Umbau des Fernwärmenetzes sind weitere wichtige Meilensteine für den Ausstieg aus der Kohle – Meilensteine, die Die Grünen – rosa liste immer wieder eingefordert haben.“

Stadtrat Dominik Krause: „Unser Ziel ist es weiterhin, möglichst bald aus der Kohle auszusteigen. In München geht das am besten mit einer schnellen Umstellung auf Geothermie. Der Bau von temporären gasbetriebenen Heizwerken wäre demgegenüber eine nicht nur teure, sondern auch ökologisch zweifelhafte Maßnahme. Durch die heutigen Prüfaufträge bewegen sich die SWM in die richtige Richtung für einen frühzeitigen Kohleausstieg.“