Pressemitteilung | 05.04.2013

Stolpersteine gegen das Vergessen – Grüne begrüßen Appell des SPD-Landtagskandidaten von Brunn

P R E S S E M I T T E I L U N G

Stolpersteine gegen das Vergessen –
Grüne begrüßen Appell des SPD-Landtagskandidaten von Brunn

Der Münchner SPD-Landtagskandidat Florian von Brunn hat den Stadtrat aufgefordert, das Verbot der Verlegung von Stolpersteinen auf öffentlichen Grund zu überdenken. Diese im Bürgersteig verlegten Metallplatten erinnern vor ihren ehemaligen Wohnungen an von den Nazis ermordete Bürgerinnen und Bürger. Inzwischen hat der Künstler Gunter Demnig in über 500 Städten Deutschlands und in einigen anderen europäischen Ländern Stolpersteine verlegt. Dafür wurde er mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht wie 2005 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und 2012 mit dem Erich-Kästner-Preis sowie dem Marion-Dönhoff-Förderpreis.

Der Vorsitzende der Fraktion Die Grünen – rosa Liste, Dr. Florian Roth, begrüßt den Vorstoß des SPD-Landtagskandidaten:
„Das individuelle Gedenken direkt und sichtbar am Wohnort der Ermordeten ist ein eindrucksvolles Zeichen gegen das Vergessen. Dies Kunstprojekt der Stolpersteine hat wie kaum ein anderes dazu beigetragen, dass sich Bürgerinnen und Bürger aktiv mit dem auseinandersetzen, was in ihrer unmittelbaren Nähe geschehen ist. Leider hat der Stadtrat 2004 ein Verbot der Verlegung im öffentlichen Raum beschlossen, sodass Verlegungen wie am 18. April in der Lindwurmstraße 205 nur auf privatem Grund möglich sind. Wir haben uns schon 2004 als einzige Fraktion gegen das Verbot ausgesprochen. Diese Position wurde auf einem Parteitag der Münchner Grünen im November 2009 ohne Gegenstimme bekräftigt. Auch die SPD hatte im Mai 2010 auf einem Parteitag mehrheitlich für die Stolpersteine votiert, was leider bisher keinen Niederschlag in der Positionierung der SPD-Fraktion fand. Den Appell des SPD-Landtagskandidaten Florian von Brunn kann ich mich nur anschließen: Wenn die SPD-Fraktion ihren Standpunkt überdenkt, kann sie gerne auf uns zukommen – dann wäre eine Mehrheit im Stadtrat für die Stolpersteine gesichert. Wir sind auch für Kompromisse offen, wie Einzelfallentscheidungen etwa bei Zustimmung der Opferfamilien.“