Antrag | 21.03.2011

Tabuflächen für Naturschutz sichern!

Antrag

Tabuflächen für Naturschutz sichern!

1. Die Landeshauptstadt München erklärt Flächen, die in der Arten- und Biotopschutzkartierung der LH München als landesweit bedeutsam (rot) und überregional bedeutsam (orange) bewertet werden zu Tabuflächen für jegliche Bebauung (auch Straßenbau!)

2. Für alle Eingriffe in alle anderen kartierten Biotopflächen werden die Naturschutzverbände sehr frühzeitig in die Pläne zur Bebauung eingebunden.

3. Alle kartierten Biotopflächen, die der LH München gehören, werden von jeglicher Bebauung freigehalten
Begründung:

München ist die am stärksten versiegelte Großstadt in Deutschland. Um die wenigen wertvollen Flächen in der Stadt langfristig schützen zu können, wurden die Biotopflächen in München kartiert und nach ihrer Schutzwürdigkeit bewertet. 2004 hat der Münchner Stadtrat die aktualisierte Karte der Arten- und Biotopschutzflächen beschlossen. Nur 10,3 % des Münchner Stadtgebietes sind demnach schützenswert. Davon sind gut ein Drittel Parks und öffentliche Grünflächen. Ziel der Biotopkartierung ist es, eine Grundlage zur Ausweisung von Geschützten Landschaftsbestandteilen, Landschaftsschutzgebieten, Naturschutzgebieten und Naturdenkmalen sowie zur Erarbeitung von Pflege- und Entwicklungskonzepten und zur Entwicklung von Schutzgebietskonzepten zu schaffen. Dabei wurde u.a. folgendes Vorgehen beschlossen:

Zum langfristigen Erhalt der wertvollsten Biotope sollen diese sukzessive naturschutzrechtlich geschützt und als Naturschutzgebiet, Landschaftsschutzgebiet, Geschützter Landschaftsbestandteil oder Naturdenkmal ausgewiesen werden.“

Doch leider passiert oft das Gegenteil. Ein Teil der Gebiete wird zwar erhalten, aber der andere Teil wird bebaut nach dem Grundsatz: Durch Teilbebauung kann die Pflege des anderen Teiles der Schutzfläche gesichert werden.

Bisher geschehen am Gleisdreieck Pasing und jetzt aktuell am Gleislager Neuaubing. Auch am Hüllgraben ist diese Form des „Schutzes“ geplant. Ein Vorgehen, das besonders schwierig ist, wenn es sich wie am Gleislager Neuaubing um ein landesweit bedeutsames Biotop handelt, das eigentlich den höchsten Schutzstatus genießen müsste.

Nur die Ausweisung von Tabuflächen kann hier Abhilfe schaffen und die wenigen Flächen vor den Begehrlichkeiten von Investoren schützen. Wohnungen sind wichtig, darüber sind sich in München alle einig, aber ob wir jedes Gewerbegebiet wirklich brauchen ist zum Teil fragwürdig. Die Stadt muss auf ihr Grün und ihre Natur achten, um die Lebensqualität auch langfristig erhalten zu können.
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – rosa Liste

Sabine Krieger