Pressemitteilung | 14.10.2010

Teilneubau des Stadtmuseums?

P R E S S E M I T T E I L U N G

Teilneubau des Stadtmuseums?

Die rot-grüne Rathausmehrheit will mit einem heute gestellten Antrag Auskunft darüber erhalten, ob bei der weiteren Sanierungsplanung für das Münchner Stadtmuseum ein teilweiser Neubau infrage kommt.

So soll das Kulturreferat gegenüberstellen, wie hoch die zu erwartenden Kosten für einen Neubau im Vergleich zu einer Sanierung der nach dem Krieg erbauten Gebäude sind. Eine vergleichende Untersuchung mit dem Titel „Sanierung im Bestand und Neubau“ soll bis spätestens 2011 unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes durchgeführt werden.

Die Bausubstanz des Münchner Stadtmuseums erfordert im zweiten Bauabschnitt eine umfassende und grundlegende Sanierung. Jedoch liegen die bislang noch nicht sanierten Gebäudeteile weit unter dem heutigen museologischen Standard. So sind derzeit beispielsweise keine Rundgänge möglich. Zudem entsprechen die Gebäude nicht mehr den technischen Vorschriften, dem Brandschutz und sind teilweise marode.

Besonders die zum Rosental und Oberanger hin gewandten Bauabschnitte wirken unattraktiv und stellen städtebaulich einen Gegensatz zu der gelungenen, neuen Situation am Jakobsplatz stehen. Der zweite Innenhof des Stadtmuseums könnte durch attraktive und damit publikumsrelevante Nutzungen belebt werden. Problematisch sind auch die museologisch wenig sinnvollen, unökologischen und großen Fensterflächen.

Michael Leonhart, Stadtrat und Mitglied im Kulturausschuss:
Die Sanierung des Stadtmuseums lässt einen so hohen Investitionsbedarf vermuten, dass uns ein Teilneubau unter Umständen billiger kommen könnte. Aber nicht nur aus Kostengründen, sondern auch aus architektonischen, museologischen und technischen Gründen sehen wir hier viel Verbesserungspotential. Das Stadtmuseum ist eine der Visitenkarten Münchens und sollte gerade auch in der Ausrichtung auf die Innenstadt wieder an Attraktivität gewinnen.“

Siegfried Benker, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen – rosa Liste:
Wir wollen das Stadtmuseum für die Museumsanforderungen des 21. Jahrhunderts fit machen – und das erfordert auch die Öffnung zur Stadtmitte, zum Rindermarkt hin. Selbstverständlich sind die denkmalschützerischen Belange bei der Untersuchung zu berücksichtigen, aber es könnte sein, dass ein Teilneubau sich als der bessere Weg erweist.“