Antrag | 02.03.2018

Versäumt die Stadt eine zukunftsfähige Lösung für das Fahrradparken am neuen Hauptbahnhof?

(Anfrage) In Amsterdam parken rund um den Hauptbahnhof 18.000 Räder, meist in großen Fahrradparkhäusern. Da die vorhandenen Stellplätze nicht reichen, plant die Stadt in den nächsten Jahren 50.000 weitere Stellplätze im Stadtgebiet zu schaffen – ausschließlich für Fahrräder – in Parkhäusern, Tiefgaragen und auf mobilen Pontons. In Utrecht wurde letzten August am Hauptbahnhof ein Fahrradparkhaus mit 12.500 Stellplätzen eröffnet. Auch in Den Haag und Delft werden in naher Zukunft großzügig dimensionierte Fahrradzentren für bis zu 8.500 Stellplätzen entstehen.

In der ehemaligen Fahrradhauptstadt München hingegen ist man bescheiden. Hier bleiben derartige Anlagen – wenn es hoch kommt – im dreistelligen Bereich.

Nach der Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke wird die Zahl der Fahrgäste deutlich zunehmen, die nur in die Innenstadt kommen, um dort umzusteigen. Grund hierfür ist das Fehlen von tangentialen Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr. Bereits bestehende Engpässe beim Umsteigen werden dadurch verstärkt. Selbst wenn eine Entlastungsspange U9 jemals gebaut wird, ergäbe sich eine Entlastung frühestens 10 Jahre nach Inbetriebnahme der 2. Stammstrecke.

Zusätzliche Fahrgäste hingegen, die für mittlere Strecken vom/zum Hauptbahnhof das Rad nähmen, könnten den Umsteigeknoten am Hauptbahnhof sofort nach dessen Fertigstellung deutlich entlasten. Dazu braucht es jedoch erheblich mehr Fahrradabstellmöglichkeiten am Hauptbahnhof als heute. Im Rahmen der aktuell wegen der U9 zu ändernden baulichen Planungen am Hauptbahnhof böte sich eine einmalige Gelegenheit hier nachzubessern und die Machbarkeit eines großen unterirdischen Fahrradparkhauses zu prüfen. Auch wenn die Rathausmehrheit, angeführt von CSU und SPD, dieses einmalige Zeitfenster ignoriert, sollte die Verwaltung aus eigener Verantwortung hier für eine zukunftsfähige Lösung sorgen.

 

Wir fragen daher:

 

1. Wie viele Fahrräder werden derzeit im Umfeld des Hauptbahnhofs abgestellt?

 

2. Wie viele Abstellmöglichkeiten gibt es derzeit im Hauptbahnhof bzw.

im Umfeld des Hbf?

 

3. Welcher Bedarf wird für die Zeit nach der Inbetriebnahme des 2.

Stammstreckentunnels geschätzt?

 

4. Wie viele Abstellmöglichkeiten für Fahrräder wird es nach den derzeit aktuellen Planungen nach der Fertigstellung des Neubaus im Hauptbahnhof bzw. im Umfeld des Hbf. (gesichert) geben?

 

5. Gibt es Überlegungen bzw. Machbarkeitsstudien für zusätzliche Radlparkplätze/ eine Fahrradservicestation in diesem Bereich?

 

 

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Beantwortung unserer Anfrage.

 

 

 

Initiative:

Paul Bickelbacher

Herbert Danner

Anna Hanusch

Sabine Nallinger

 

 

Mitglieder des Stadtrates