Antrag | 25.02.2015

Wie geht die Stadt München mit längerfristigen Erkrankungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um?

Die Landeshauptstadt München ist eine große Arbeitgeberin. Mehr als 30.000 Menschen arbeiten bei der Stadt in den verschiedensten Bereichen. Vom Brunnenbau über die Zweitwohnungssteuer bis zur Schulraumplanung – die Betätigungsfelder bei der Stadt sind vielfältig und anspruchsvoll. Aus diesem Grund versucht die Stadt auch für alle Bereiche die „besten Köpfe“ zu gewinnen, welche sich für das Leben und die Menschen in dieser Stadt einsetzen wollen.

Oftmals ist dies jedoch nicht so einfach, Personalengpässe, gesteigerte Fallzahlen, der massive Zuzug, all dies sind Faktoren, die die Arbeit erschweren. Kommen zudem noch längerfristige Erkrankungen von MitarbeiterInnen dazu, so wird es für alle anderen Personen in den betroffenen Abteilungen um so schwieriger.

Uns wurden einige Fälle aus der Stadtverwaltung bekannt in denen Personen über einen längeren Zeitraum (>6 Wochen bis zu einem Jahr) krank geschrieben wurden und ihre Stellen in diesem Zeitraum unbesetzt blieben. In diesen Fällen steigt die Belastung für die übrigen Teammitglieder enorm, da diese die zusätzliche Arbeit der erkrankten Kollegin/des erkrankten Kollegen mitschultern müssen. Besonders psychische Erkrankungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Im Erkrankungsfall kann es passieren, dass MitarbeiterInnen oftmals für Monate ausfallen und nicht in der Lage sind, ihre normalen Tätigkeiten zu erledigen. In diesen Fällen muss das Kollegium die fehlenden Kapazitäten auffangen und wenn möglich kompensieren. Es kann jedoch nicht im Sinne der Stadt und der einzelnen Referate sein, wenn viele MitarbeiterInnen hier eine gehörige Mehrarbeit leisten müssen, welche sich durch Personalmaßnahmen vielleicht mindern ließe.

 

Deshalb fragen wir:

 

 

1. Wie hoch ist der Krankenstand an langzeiterkrankten (>6 Wochen) MitarbeiterInnen in der Stadtverwaltung – mit der Bitte um Aufschlüsselung auf die einzelnen Referate – einschließlich des Personal- und Erziehungsdienstes?

2. Wie haben sich die Fallzahlen von Langzeiterkrankungen in den letzten 10 Jahren entwickelt und wie schätzt die Verwaltung diese für die Zukunft ein?

3. In wie vielen Fällen von Langzeiterkrankungen konnte eine Stelle übergangsweise besetzt werden?

4. In wie vielen Fällen von Langzeiterkrankungen konnte/wurde die Stelle nicht während der Krankheitsphase übergangsweise besetzt?

5. Was sind die Gründe dafür wenn Stellen nicht vertretungsweise besetzt werden?

6. Wie sehen die städtischen Richtlinien für übergangsweise Besetzungen von Stellen bei Langzeiterkrankungen aus?

7. Hat die Verwaltung ein Konzept zum Umgang mit Langzeiterkrankungen entwickelt?

8. Wenn nein, wird ein solches Konzept erstellt?

9. Wie stellt die Verwaltung sicher, dass keine Überforderung der anderen MitarbeiterInnen eines Teams durch den Ausfall von langzeiterkrankten KollegInnen entsteht?

8. Strebt die Verwaltung an, in Zukunft öfter Stellen von erkrankten MitarbeiterInnen vertretungsweise zu besetzen?

9. Wenn ja, wie stellt die Verwaltung sicher, dass diese Vertretungsbesetzungen schnell und unbürokratisch erfolgen?

Wir bitten um eine fristgemäße Beantwortung unserer Fragen.

Initiative:

Gülseren Demirel

Dr. Florian Roth

Lydia Dietrich

Dominik Krause

Jutta Koller

 

Mitglieder des Stadtrates