Anfrage
Wie lange dauern Einstellungsverfahren bei der Stadt München und den städtischen Gesellschaften und wie können diese beschleunigt werden?
Oftmals dauern Einstellungsverfahren bei der Stadt München lange und sind für die Bewerberinnen und Bewerber damit zeitlich schwer zu überblicken. Dies kann für die Stadt zum Nachteil werden, wenn andere, privatwirtschaftliche, Arbeitgeber ihre offenen Stellen schneller besetzen und so besser um qualifizierte Arbeitskräfte werben können. Auch für die Referate und für die Arbeit des ehrenamtlichen Stadtrates kann es schwierig sein, wenn nicht absehbar ist, wann (neu geschaffene) Stellen besetzt werden und zu welchem konkreten Termin die eingestellte Person dann tatsächlich ihren Dienst für die Stadt antritt. Vor allem im Hinblick auf die Bewältigung wichtiger, akut werdender Aufgaben ist es von Bedeutung, dass die Stadt schnell agiert und handlungsfähig bleibt. Genau in solchen Situationen sind dann schnelle Stellenbesetzungsverfahren notwendig, um nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen und mögliche Belastungen bzw. Überlastungen von Organisationseinheiten zu vermeiden.
Da das Personal- und Organisationsreferat (POR) sich nur für die Einstellungsverfahren bei der Stadt selbst zuständig zeigt, ist in diesem Hinblick auch der Blick auf die Verfahren der städtischen Gesellschaften notwendig um Unterschiede und mögliche Optimierungsmöglichkeiten zu erkennen.
Die gestellten Fragen unterteilen sich daher in einen Teil A (Verfahren direkt bei der Stadt und Verfahren in den Städtischen Gesellschaften) und einen Teil B (Situation bei der Stadt).
Wir fragen daher:
Teil A
1.a) Wie lange dauern Einstellungsverfahren bei der Stadt München im Durchschnitt? Es wird hierbei um eine differenzierte Darstellung gegliedert nach Referaten und nach Laufbahnen gebeten.
1.b) Wie lange dauern Einstellungsverfahren bei den städtischen Gesellschaften, die ihre Personalgewinnung selbstständig betreiben, im Durchschnitt? Es wird hierbei um eine differenzierte Darstellung nach den einzelnen Unternehmen und, sofern möglich, den verschiedenen Führungsebenen gebeten.
2.a) Wie ist der genaue Verfahrensablauf ab dem Beschluss des Stadtrates zur Schaffung einer Stelle bis zur tatsächlichen Besetzung der Stelle? Inwieweit zeichnet hier das POR und inwieweit die jeweiligen Fachreferate verantwortlich für das Stellenbewertungs- und das Stellenbemessungsverfahren?
2.b) Wie sehen die Stellenbesetzungsverfahren in den städtischen Gesellschaften im Detail aus?
3.) Falls ein großer zeitlicher Unterschied zwischen der Dauer der Verfahren bei der Stadt und den städtischen Gesellschaften besteht, worin finden sich die Gründe hierfür?
4.) Wie steht die Landeshauptstadt München im Vergleich zu anderen deutschen Großstädten bezüglich der Dauer von Stellenbesetzungen da?
5.) Welcher Teil der Stellenbesetzungsverfahren bei der Stadt und bei den städtischen Gesellschaften wird durch Bundes- oder Landesgesetze bzw. durch tarifvertragliche Bestimmungen vorgegeben und welcher Teil beruht auf internen Regelungen der Stadt München?
6.) Wurden die Einstellungs- und Stellenbesetzungsverfahren bei der Stadt und den städtischen Gesellschaften in den letzten 10 Jahren untersucht und wenn ja, mit welchem Ergebnissen?
Teil B
7.) Inwieweit ist die Stadt mit der Länge von Stellenbesetzungsverfahren, vor allem bei Führungskräften und Mangelberufen (z.B. Ärzte, IT-Fachkräfte, Ingenieure etc.), konkurrenzfähig im Vergleich zur freien Wirtschaft? Mit der Bitte um Stellungnahme der von diesen Mangelberufen besonders betroffenen Fachreferate.
8.) Sind dem POR Fälle bekannt geworden, in denen Bewerberinnen bzw. Bewerber, vor allem im Bereich von Führungskräften und Mangelberufen (z.B. Ärzte, IT-Fachkräfte, Ingenieure etc.), aufgrund der zu langen Dauer des Verfahrens ihre Bewerbung zurückgezogen haben bzw. nicht mehr als zur Verfügung standen und wenn ja, welche Referate waren/sind davon betroffen?
Initiative:
Lydia Dietrich
Siegfried Benker
Paul Bickelbacher
Gülseren Demirel
Jutta Koller
Sabine Krieger
Sabine Nallinger
Thomas Niederbühl
Dr. Florian Roth
Boris Schwartz
Dr. Florian Vogel
Mitglieder des Stadtrates