Antrag | 21.12.2017

10 Sofortmaßnahmen für den Radverkehr im Jahr 2018

Antrag zur Behandlung in der Sitzung des Planungsausschusses am 31.01.2018

TOP: Grundsatzbeschluss Radverkehr

Der Planungsausschuss am 31.01.2018 beschließt im Rahmen der Fortschreibung des Grundsatzbeschlusses zum Radverkehr folgende Maßnahmen, die beschleunigt, also bereits im Jahr 2018, umgesetzt werden sollen:

1.) Abmarkierung eigener Radspuren auf der Ludwigstraße und der Elisenstraße auf Kosten der derzeitigen Parkspuren.

2.) Einrichtung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs an der Frauenstraße und der angrenzenden Reichenbachstraße, mit vielen Querungsmöglichkeiten (Abbau der Ampel) zwischen Westenrieder Straße und „Am Einlass“ mit Tempo 20.

3.) Schaffung einer Radlfurt auf der Fläche des Viktualienmarktes nördlich vom Pschorrbräu zwischen Frauenstraße und Prälat-Zistl-Straße, mit Anordnung von Schrittgeschwindigkeit für den Radverkehr.

4.) Anordnung einer Fahrradstraße in der Corneliusstraße mit Abbau der Ampeln am Gärtnerplatz und an der Baaderstraße.

5.) In der Zweibrückenstraße wird von der Ludwigsbrücke bis zum Isartor durchgehend in beide Richtungen eine Fahrradspur zu Lasten der rechten Autospur eingerichtet.

6.) An 50 Kreuzungen, in denen der Radverkehr nicht auf baulichen Radwegen geführt wird, werden sogenannte Fahrradschleusen (Markierte Aufstellflächen für den Radverkehr bei Rotlicht, direkt vor der Haltelinie der Autos) eingerichtet.

7.) Einrichtung von 50 grünen Radlpfeilen (Rechtsabbiegepfeile) an Kreuzungen mit geringem Unfallrisiko, falls dies 2018 bereits mit der StVO vereinbar ist, ansonsten soll das KVR weitere Pilotprojekte mit Grünpfeilen initiieren.

8.) Einrichtung durchgehender Radverkehrsanlagen entlang der Herzog-Heinrich-Str. zwischen Lindwurmstr und Georg-Hirth-Platz.

9.) Schaffung einer durchgängigen und ausreichend breiten Radverkehrsverbindung auf der Sonnenstraße in beiden Richtungen, die geeignet ist, auch die großen Radverkehrsmengen während der Sommermonate sicher und zügig zu bewältigen.

10.) Beidseitig sichere Radverkehrsanlagen in der Marsstraße zwischen Seidl- u. Pappenheimstr.

 

Begründung:

1.) An der Ludwigstraße und Elisenstraße gibt es keine privaten Anlieger, sondern nur öffentliche Gebäude des Freistaats. Bei der Elisenstraße gibt es ausreichend Parkplätze in der TG am Elisenhof, alle Einrichtungen sind gut mit dem ÖV erschlossen. Die Umbaumaßnahmen verursachen nur geringe Kosten, verbessern erheblich die Verkehrssicherheit und schließen eine wichtige Lücke im Radlnetz.

2.) Beidseitig der Frauenstraße herrscht reger Fußgängerverkehr, einerseits beim Viktualienmarkt und der Schrannenhalle, gegenüber liegen zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, dadurch reger Fuß- und Radverkehr auf der Frauenstraße und in der beginnenden Reichenbachstraße. Auch von den „Bürgergutachtern“ wurde diese Maßnahme bereits ins Gespräch gebracht.

3.) Eine Radquerung des Marktes wäre an dieser Stelle in Schrittgeschwindigkeit gut möglich, ohne den Fußverkehr auf dem Viktualienmarkt dadurch zu beeinträchtigen. Diese Maßnahme verursacht nur sehr geringe Kosten. Auch von den „Bürgergutachtern“ wurde diese Maßnahme bereits ins Gespräch gebracht.

4.) Radverkehr ist hier eindeutig die dominierende Verkehrsart, wird aber durch überflüssige Ampeln und schlechte Ampelschaltung unnötig ausgebremst. Der Abbau der Ampeln würde hier die Verkehrssicherheit nicht negativ beeinträchtigen aber den Radverkehr fördern. Diese Maßnahme verursacht nur sehr geringe Kosten.

5.) In der Zweibrückenstraße werden die vorherrschenden Verkehrsarten Fuß- und Radverkehr auf engstem Raum zusammengedrängt, während der Kfz-Verkehr auf 4 Fahrspuren und 2 Parkspuren den mit Abstand meisten Platz beansprucht. Diese Enge von Fuß- und Radverkehr widerspricht den aktuellen Richtlinien des Radverkehrs und führt täglich zu unzähligen unnötigen Konfliktsituationen. Diese Maßnahme verursacht nur sehr geringe Kosten.

6.) Fahrradschleusen sind kostengünstige Maßnahmen, die den Radverkehr an Kreuzungen im Sinne der Verkehrssicherheit in das Blickfeld der Autofahrer bringen und verhindern, dass die RadfahrerInnen an den Rand gedrängt und beim Abbiegen übersehen werden bzw. sich zwischen den Fahrzeugen aufstellen müssen und dadurch erhöhtem Risiko und Abgasen ausgesetzt sind.

7.) Grüne Abbiegepfeile für den Radverkehr sind kostengünstige Maßnahmen, die den abbiegenden Radverkehr an Kreuzungen bevorrechtigen, ohne dass in der Regel damit ein Sicherheitsrisiko verbunden ist oder andere Verkehrsarten benachteiligt werden.

8.) Bereits 2009 war der ursprüngliche Plan der Verwaltung, hier durchgängige Radfahrstreifen auf beiden Seiten zwischen Lindwurm- und Pettenkoferstraße anzulegen. Die derzeitige lückenhafte „Kompromiss-Lösung“ ist sehr unbefriedigend für die Radfahrer, da nicht mal die Schutzstreifen durchgezogen sind, sondern nach einigen Metern im Nichts enden. Dieser wichtige Lückenschluss sollte besser markiert werden und ein klares Signal senden an alle Verkehrsteilnehmer.

9.) Die Sonnenstraße ist eine besonders wichtige innerstädtische Radverbindung. Aufgrund des zunehmenden Radverkehrs sind die derzeitigen, teils kurvigen Radwege nicht mehr ausreichend dimensioniert und an vielen Stellen gefährlich.

10.) Die derzeitige Radwegeführung in der Marsstraße zwischen Seidl- und Pappenheimstraße ist viel zu schmal, um eine größere Anzahl von RadlerInnen hier sicher zu führen.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Herbert Danner
Paul Bickelbacher
Anna Hanusch
Mitglieder des Stadtrates