Pressemitteilung | 13.06.2019

Ein barrierefreies und inklusives Hotel für München: Grüne Initiative wird verwirklicht

Ein barrierefreies und inklusives Hotel für München: Grüne Initiative wird verwirklicht
 
Wie kann ein hörgeschädigter Hotelgast wissen, dass der Feueralarm klingelt? Natürlich über einen Wecker mit Vibrationsalarm, der auch im Falle eines Feuers vibriert und den Gast auffordert, sich zum Notausgang zu begeben. Wollen Hotels wirklich barrierefrei und inklusiv für alle Menschen sein, müssen sie weit mehr bieten als lediglich eine Rollstuhlzugänglichkeit ihrer Empfangshalle. Tagungsräume ohne Teppich, Informationsblätter in Blindenschrift und ein Wassernapf für den Assistenzhund: Viele deutsche Großstädte – darunter Hamburg, Berlin und Mainz – verfügen inzwischen über Hotels, welche Menschen ganz gleich ihrer Behinderung selbstständig nutzen können. Nicht so München – dabei kommen jedes Jahr Millionen Touristen nach München, darunter natürlich auch viele Besucher*innen mit Behinderungen.
 
Deshalb hatte die Fraktion Die Grünen – rosa liste im November 2016 erstmals beantragt, dass die LH München ein Grundstück in Freiham unter der Auflage ausschreibt, dass dort ein barrierefreies und inklusives Hotel errichtet wird, das zugleich als Integrationsbetrieb geführt wird. Drei Jahre später soll dieses nun endlich verwirklicht werden – wobei das Kommunalreferat sich dabei auf einen Antrag der SPD vom März 2019 bezieht, welcher die ursprünglich grüne Idee aus dem Jahr 2016 aufgegriffen hatte.
 
Der Grünen-Stadtrat und ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter Oswald Utz hatte den Antrag von 2016 initiiert: „Der Bedarf für ein solches Haus in München ist riesig. Nur weil viele Münchner Hotels ein paar wenige rollstuhlgerechte Zimmer anbieten, heißt das nicht, dass diese inklusiv sind. Wo beispielsweise soll eine mobilitätseingeschränkte Sportmannschaft geschlossen unterkommen? In München ist dies kaum möglich. Das wiederum hat zur Folge, dass München viele Events für Menschen mit Behinderungen nicht ausrichten kann – ein Armutszeugnis für eine Stadt, die sich brüstet inklusiv zu sein. Inklusionshotel hingegen bedeutet, dass hier alle Menschen ganz gleich ihrer Behinderung alles selbstständig nutzen können – also eben nicht nur Lift und Schlafzimmer, sondern auch Tagungsräume, Sauna und Restaurant. Dass das Hotel auch Menschen mit Behinderungen Arbeitsplätze bietet ist nur folgerichtig. “ Weiter sagt Oswald Utz: „Ein inklusives Hotel für München ist ein wichtiger Beitrag zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention: Um eine inklusive Stadt zu werden, müssen wir vor allem Begegnungen zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen ermöglichen. Das geht nur, wenn wir alle in unserer Stadt willkommen heißen – und auch Menschen mit Behinderungen Möglichkeiten bieten, die Weltstadt mit Herz zu besuchen.“