Antrag | 23.07.2009

Bessere schulpsychologische Versorgung an beruflichen Schulen

Antrag

Das Schul- und Kultusreferat wird gebeten darzustellen, mit welchen Maßnahmen die schulpsychologische Versorgung an den beruflichen Schulen schrittweise verbessert werden kann. Dabei müssen die vorzuschlagenden Maßnahmen aus dem Etat des Schulreferats bzw. durch Kooperationen mit Kammern, Stifungen o.ä. finanziert werden.

Begründung:

Anlässlich des entsetzlichen Amoklaufs an einer Schule in Winnenden am 11.03.2009, bei der ein 17-Jähriger 15 Menschen erschoss, haben wir eine Anfrage zu schulischen Präventionsmaßnahmen durch schulpsychologische und sozialpädagogische Fachkräfte gestellt (Anfrage vom 12. März 2009: „Prävention in Schulen – durch schulpsychologische und sozialpädagogische Fachkräfte“).

In der Antwort wurde deutlich gemacht, „dass die schulpsychologische Versorgung an den beruflichen Schulen im Vergleich zu den anderen städtischen Schulen und der KMK-Empfehlung sehr gering und nicht bedarfsgerecht ist“.

Die Empfehlung der Kultusministerkonferenz (KMK) sieht ein Verhältnis von 1 zu 5.000 – eine Vollzeitschulpsychologin/ein Vollzeitschulpsychologe für 5.000 Schülerinnen und Schüler – vor; die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht ein Verhältnis von 1 zu 2.500 vor. Im Bereich der beruflichen Schulen kommt statistisch gesehen jedoch eine Vollzeitstelle auf 40.838 Schülerinnen und Schüler.

Gerade in einer biografisch sensiblen Phase am Übergang von Schule und Beruf sowie im Bereich der beruflichen Ausbildung ist schulpsychologische Begleitung wichtig und kann etwa Ausbildungsabbrüche reduzieren.

Es wurde in der Antwort auf unsere Anfrage weiterhin ausgeführt, dass aufgrund dieses Defizits die „Fachabteilung berufliches Schulwesen […] für die beruflichen Schulen“ anstrebt, „an jedem Schulstandort dezentral eine schulpsychologische Betreuung zu erreichen“.

Wir bitten darum, genauer darzustellen, mit welchen Mitteln und mit welchen Zeitplan dieses Ziel erreicht werden soll.
Fraktion Die Grünen – rosa liste
Initiative:
Dr. Florian Roth
Jutta Koller
Sabine Krieger