Pressemitteilung | 06.08.2009

Die „Grüne Welle“ ist kein Allheilmittel – manchmal schadet sie sogar

P R E S S E M I T T E I L U N G

Die „Grüne Welle“ ist kein Allheilmittel – manchmal schadet sie sogar

Skepsis herrscht bei der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste hinsichtlich der von verschiedenen Seiten geäußerten Erwartungen, die „Grüne Welle“ könne einen wesentlichen Beitrag zur Luftreinhaltung in München leisten. Stadträtin Sabine Nallinger warnte davor, die „Grüne Welle“ als Allheilmittel für die Probleme des Münchner Autoverkehrs zu betrachten und wies darauf hin, dass in einem überlasteten Straßennetz auch bei noch so intelligenter Ampelschaltung nicht in alle Richtungen freie Fahrt herrschen könne.

Sabine Nallinger: „Wir haben heute zur Rush-Hour im Münchner Hauptstraßennetz eine Auslastung des Straßennetzes, die weit über den 85% liegt, oberhalb derer auch eine Grüne Welle nicht mehr funktionieren kann. Kreuzende Verkehre und v.a. die ÖPNV-Beschleunigung als absolut vorrangige Maßnahme werden der Verflüssigung des individuellen Autoverkehrs Grenzen setzen. Eine Verflüssigung zieht außerdem meist mehr Verkehr in die Stadt, so dass sich der Effekt in kurzer Zeit wieder verflüchtigt. Welche Probleme eine an einer Stelle isoliert vorgenommene Verkehrsverflüssigung haben kann, lässt sich derzeit im Umfeld des neuen Richard-Strauß-Tunnels beobachten – der ja eine in Beton gegossene Grüne Welle ist. Dort kommt es an den Zu- und Abfahrten regelmäßig zu langen Rückstaus – mit entsprechendem Schadstoffausstoß.

Man kann es drehen und wenden wie man will: Ohne Verkehrsreduzierung wird auch die Grüne Welle nicht funktionieren, nur in einem Gesamtkonzept kann sie eine positive Wirkung entfalten. Wir bleiben daher bei unserem Vorschlag, auch die Zuflussdosierung als Maßnahme gegen die zu hohen Belastungen mit Feinstaub und Stickoxiden zu prüfen.“