Pressemitteilung | 20.01.2010

Empörung über Spaenles Hauptschule „gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund“

P R E S S E M I T T E I L U N G

Empörung über Spaenles Hauptschule „gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund“

Die BildungspolitikerInnen der Stadtratsfraktion Die Grünen – rosa liste haben mit Empörung auf die Äußerungen des bayerischen Kultusministers Spaenle reagiert, die Hauptschule als „niederschwelliges Bildungsangebot“ „gerade für Jugendliche mit Migrationshintergrund“ zu erhalten.

Stadträtin Gülseren Demirel und Stadtrat Dr. Florian Roth warfen Spaenle vor, er diskriminiere mit seiner Äußerung vorsätzlich junge Menschen mit Migrationshintergrund, indem er sie als Material für seine antiquierten bildungspolitischen Vorstellungen missbrauche. Nötig sei eine schleunige Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem, das gerade in Bayern Kinder aus bildungsfernen Familien benachteilige und ihnen den Weg zu anerkannten Schulabschlüssen versperre .

Gülseren Demirel: „Die Hauptschule als Bildungseinrichtung für die Unterschichten mit Migrationshintergrund – dies ist der sichere Weg zur Bildung von Parallelgesellschaften und bleibt selbst hinter den integrationspolitischen Vorstellungen der CSU weit zurück. Junge MigrantInnen sind die Zukunft dieses Landes, sie dürfen nicht zum Spielball von Herrn Spaenles rückwärts gerichteten Ideologien werden. Statt stärker auf Förderung als auf Selektion zu setzen, will der Minister nun offenbar auch noch die Selektion nach ethnischen Kriterien einführen. Das ist völlig inakzeptabel.“

Dr. Florian Roth: “Gerade Bayern mit seinen viel zu geringen Übertrittsquoten von jungen MigrantInnen aufs Gymnasium hat die Aufgabe, mit seiner Bildungspolitik mehr Chancengleichheit herzustellen. Da hilft auch kein Schönreden der Hauptschule, mit deren Abschluss man in einer Großstadt wie München noch lange keine Aussicht auf eine attraktive Berufsausbildung in der Tasche hat. Die Hauptschule ist nicht reformierbar – sie ist Teil des Problems, nicht Teil seiner Lösung.“