Antrag | 18.08.2017

Entwicklung einer Schulbibliotheks-App für alle Münchner Schulen

Antrag

Das Referat für Bildung und Sport entwickelt in Zusammenarbeit mit der Münchner Stadtbibliothek – auf Grundlage der vorhandenen App an der Grundschule am Hildegard-von-Bingen-Anger 1 (>>>hier) – eine Schulbücherei-App für alle Münchner Schulen, welche das einfache Ausleihen und Zurückgeben von Büchern & Medien erlaubt. Mit Einführung der App startet die Verwaltung eine Kampagne, um für das Ausleihen von Büchern und das Lesen zu werben und bittet Eltern, das Lehrerkollegium, ortsnahe Firmen und Gewerbebetriebe und Freiwillige um Mithilfe (z.B. in Form von Bücherspenden, Katalogisierung).

 

Begründung:

Lesen ist eine der wichtigsten Kulturfähigkeiten die wir Menschen erlernen. Durch das Stöbern in Büchern, Zeitschriften, Magazinen und digitalen Medien eröffnen sich uns neue Welten. Vor allem Kinder können sich sehr leicht von Geschichten tragen und mit auf großartige Reisen nehmen lassen. In der KIM-Studie (Kindheit, Internet, Medien) von 2016 (>>>hier) gaben nur 15% der Kinder an, täglich in ihrer Freizeit in einem Buch zu lesen. Dieser Wert erschreckt etwas, wenn man darauf blickt, dass die Vielzahl an angebotenen Printmedien noch nie höher war als jetzt. Im Gegenteil ist es eher so, dass das Angebot an Büchern&Co bereits für Erwachsene unüberschaubar, für Kinder jedoch in keinster Weise fassbar ist.

Bibliotheken bilden hier eine sehr gute Lösung. Den NutzerInnen wird eine kleine Auswahl des riesigen Medienkosmos angeboten. Niemals allumfassend, jedoch meistens bestehend aus vielen interessanten und unterhaltsamen Medien. Nochmals kleiner wird diese Einheit in Schulbüchereien. Hier gilt es, neben fachlich wichtigen Inhalten auch Angebote zu machen, welche die Phantasie und somit die Kinder zum Lesen anregen.

In unserer digitalen Welt ist es mittlerweile schon für Kinder & Jugendliche Usus ihre Belange über Smartphone&Tablet – Apps zu erledigen, wenn diese gut und einfach programmiert sind. Eine Bibliotheksapp, wie im zitierten Artikel der SZ benannt, welche sich auf die einfachsten Funktionalitäten beschränkt, im Offlinemodus arbeitet und alle Datenschutzbestimmungen einhält, bietet eine hervorragende Möglichkeit um eine kleine Bibliothek zu realisieren und die Kinder und Jugendlichen für das Thema zu begeistern. Da der Großteil der Vorarbeit in Eigenregie von einem engagierten Vater erledigt wurde, müsste die Stadt einzig die bestehende App – in Absprache mit dem Entwickler – so weiterentwickeln, dass diese kompatibel an allen Schulen einsetzbar wird. Somit würden alle Schulen über eine einfache Möglichkeit verfügen um ihre eigene Bibliothek besser zu organisieren und die Kinder für das Lesen zu gewinnen. Die Stadt sollte die Entwicklung/Weiterentwicklung dieser App zum Anlass nehmen um breit für das Lesen zu werben und verschiedenste Akteure in der Zivilgesellschaft rund um die Schulen mit ins Boot zu holen.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen-rosa liste
Initiative:
Jutta Koller
Sabine Krieger
Oswald Utz
Dr. Florian Roth

Mitglieder des Stadtrates