Pressemitteilung | 13.09.2019

Freilegung historischer Stadtbäche im Bauausschuss: Klein-Venedig in München

 

P R E S S E M I T T E I L U N G
13. September 2019
 

 

Freilegung historischer Stadtbäche im Bauausschuss: Klein-Venedig in München

(Einen Link mit Bildmaterial zum Thema finden Sie unten.)

Am Dienstag wird im Bauausschuss die Freilegung von überbauten Stadtbächen diskutiert. Dies geht auf eine Initiative der Fraktion Die Grünen – rosa liste gemeinsam mit Green City und dem Münchner Forum von vor genau vier Jahren zurück. In dem damaligen Antrag wurden dazu insgesamt acht Vorschläge gemacht, u. a. zum Westlichen Stadtgrabenbach an der Herzog-Wilhelm-Straße, am Lenbachplatz, am Stachus und am Odeonsplatz sowie zum Glockenbach in der Pestalozzistraße. Eine von Green City in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie, in der die Vorschläge in der Herzog-Wilhelm-Straße und Pestalozzistraße untersucht wurden, hatte 2017 die Debatte wiederbelebt. In der Vorlage des Baureferats wird nun vorgeschlagen eine Bürgerbeteiligung („Ideendialog“) für die Herzog-Wilhelm-Straße (zwischen Sendlinger Tor und Josephspitalstraße) durchzuführen, alle anderen Ideen aber nicht weiterzuverfolgen.

Stadträtin Sabine Krieger begrüßt die Öffnung des Westlichen Stadtgrabenbachs in der Herzog-Wilhelm-Straße als „charmante und sinnvolle Maßnahme gerade in Zeiten sich verschärfenden Klimawandels“. Krieger weiter: „Auch kleine grüne Inseln tragen zur Verbesserung des Stadtklimas bei. Dazu gehören auch Wasserläufe wie die Münchner Bäche, die Kühle und Frische in die Stadt bringen können. Jede unversiegelte Stelle verhilft zu einem angenehmeren Stadtklima, denn neben der kühlenden und luftreinigenden Wirkung hat sie auch eine erfrischende fürs Gemüt! Außerdem könnte das bisherige Nischendasein der Grünfläche in der Herzog-Wilhelm-Straße durch einen Bach eine Aufwertung erfahren. Dies in der Kombination mit der Idee einer Fußgängerzone und am besten mit einer Aufwertung auch des wenig attraktiven Abschnitts der Straße zwischen Josephspitalstraße und Neuhauser Straße. Wir fordern für das weitere Vorgehen aber einen ambitionierten und verbindlichen Zeitplan: Im Jahr 2020 soll nach erfolgter Bürgerbeteiligung der Stadtrat die Details des weiteren Vorgehens beschließen und spätestens 2023 soll der Bach sprudeln und die Münchnerinnen und Münchner erfreuen.“

Fraktionsvorsitzender Dr. Florian Roth bemängelt an der Vorlage, dass alle anderen Vorschläge, die in der Stadtgesellschaft schon seit Jahren diskutiert werden, teils ohne Begründung verworfen werden: „München galt einst als ‚Isar-Venedig‘ mit über 300 Kilometern Bachläufen, von denen noch 175 Kilometer vorhanden sind, jedoch meist unterirdisch fließen. Stadtgeschichte und Natur wieder aus der Versenkung zu holen, könnte die Lebensqualität in einer immer dichter werdenden Großstadt verbessern. Gerade der namensgebende Bach des Glockenbachviertels, der inzwischen an keiner einzigen Stelle mehr sichtbar ist, würde hier in der Kombination mit neu gepflanztem Grün die Betonwüste der Pestalozzistraße lebenswerter machen. Deshalb muss auch diese Option – wie in der Machbarkeitsstudie vorgeschlagen – perspektivisch geprüft werden. In Zeiten der Verkehrswende darf es auch kein Tabu sein, für einen möglichst breiten neuen Bachlauf Parkplätze zu opfern. Und auch all die anderen Vorschläge müssen weiter diskutiert werden: dazu schlagen wir – in Analogie zur Flussrunde zur innerstädtischen Isar – eine Bachrunde als Ideenschmiede vor.”

Visualisierungen von der Fraktion Die Grünen – rosa liste sowie von Green City finden Sie in unserer Dropbox unter folgendem Link. Wir bitten Sie dringend, das Copyright zu beachten, das Sie jeweils im Dateinamen finden.

Dropbox mit Visualisierungen: https://www.dropbox.com/sh/2yw6p4u2ck3wwri/AACk_xJ1KRb2mJzECtgjIYkaa?dl=0