Antrag | 07.02.2017

Geburtenrekord und Hebammennotstand in München: Hilfen für Hebammen und werdende Eltern schaffen!

Antrag

 

Der Oberbürgermeister wird gebeten, sich beim Freistaat dringend dafür einzusetzen, dass:

  • die Gewinnung von Nachwuchs an der staatlichen Hebammenschule München mit finanziellen Anreizen (Zuschuss) gefördert wird;
  • ein Bachelor-Studiengang für Hebammen an der Fachhochschule eingerichtet wird;
  • das sogenannte „Wartgeld“ für praktizierende Hebammen wieder eingeführt wird ;
  • das derzeitige Wegegeld von derzeit 69 Cent/Kilometer (brutto) erhöht wird;
  • Wohnraum für Auszubildende der staatlichen Hebammenschule zur Verfügung gestellt wird;
  • frei praktizierende Hebammen gefördert und Kreißsäle in den staatlichen Kliniken eingerichtet werden.

 

Begründung:

Geburtenrekord in München: 18.107 Geburten in München 2016, das sind ca. 900 Geburten mehr als 2015. Gleichzeitig erlebt nicht nur München einen Hebammennotstand. Die hohe Haftpflichtversicherung, die geringe Vergütung und die fehlende Förderung des Berufsstandes führen zunehmend zu Engpässen bei der Hebammenversorgung. Neben den Klinikgeburten sind auch Geburtshäuser und die Betreuung durch frei praktizierende Hebammen stark nachgefragt. Im Bereich der aufsuchenden Wochenbettbetreuung weist München eine hohe Unterversorgung auf und ist als Brennpunkt bekannt.
Das von der Stadt München finanzierte Geburtshaus erfreut sich einer immens großen Nachfrage, die Geburtsabteilungen der städtischen Kliniken sind aufgrund der hohen Qualität der Betreuung ausgebucht. Der Geburtenrekord kann aber nicht alleine von den städtischen Kliniken bewältigt werden, sowohl die staatlichen als auch die frei gemeinnützigen Kliniken sind hier in der Verantwortung.
Berichten zufolge werden Frauen jedoch kurz vor der Geburt von Kliniken abgewiesen und weitergeschickt, weil keine Kapazitäten zur Verfügung stehen. Und oftmals müssen Hebammen 3-4 Frauen gleichzeitig betreuen.
Als Folge des Engpasses steigt die Anzahl der für einen fixen Termin geplanten Geburten und damit die Sectiorate. Deshalb müssen die Bedingungen sowohl für die derzeit praktizierenden Hebammen als auch für den Nachwuchs gestärkt werden. Dies gilt auch für die zusätzlichen Ausbildungsmöglichkeiten für Hebammen durch die Einrichtung von Bachelor-Studiengängen. Es ist höchste Zeit, übergreifend verbesserte Rahmenbedingungen für die Hebammen zu schaffen, damit eine sichere und gute Betreuung rund um die Geburt auch in München gewährleistet werden kann.

Wir bitten, wie in der Geschäftsordnung des Stadtrates vorgesehen, um eine fristgemäße Bearbeitung unseres Antrages.

Fraktion Die Grünen-rosa liste

Initiative:

Lydia Dietrich
Thomas Niederbühl
Anna Hanusch
Gülseren Demirel
Dr. Florian Roth
Dominik Krause
Katrin Habenschaden
Sabine Krieger
Hep Monatzeder
Jutta Koller
Sabine Nallinger
Paul Bickelbacher
Oswald Utz
Herbert Danner

Mitglieder des Stadtrates