Pressemitteilung | 26.01.2017

Großbaustelle Marienhof: Wieso erhalten städtische Angestellte keinen Lärmschutz?

P R E S S E M I T T E I L U N G

 

Was tut die Stadt, um ihre Beschäftigten vor dem Lärm und den Vibrationen zu schützen, die den Marienhof durch die Großbaustelle des S-Bahn-Tunnels auf Jahre hinaus erschüttern werden? Zu diesem Problem hat Stadtrat Herbert Danner heute einen Fragenkatalog an die Stadtverwaltung gerichtet.
Mehrere Anlieger des Marienhofs haben sich bereits vor Gericht verbesserte Lärmschutzmaßnahmen erstritten – unter anderem wurden ihnen Lärmschutzwände zugebilligt. Die Stadt München hat dagegen bisher nichts unternommen, um ihre Mitarbeiter – geschätzte 160 Personen arbeiten auf der Rückseite des Rathauses – vor dem Lärm und den Vibrationen zu schützen, die beim Aufgraben des Marienhofs entstehen werden.
Nach § 3 der Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch Lärm und Vibrationen (Lärm- und Vibrations-Arbeitsschutzverordnung – LärmVibrationsArbSchV) hat der Arbeitgeber festzustellen, ob die Beschäftigten Lärm oder Vibrationen ausgesetzt sind oder ausgesetzt sein können. Ist dies der Fall, hat er alle hiervon ausgehenden Gefährdungen für die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu bewerten und Schutzmaßnahmen nach dem Stand der Technik zu treffen. Die Grünen – rosa liste wollen daher jetzt wissen, was die Stadt zu unternehmen gedenkt, um auf der Rückseite des Rathauses einigermaßen erträgliche Arbeitsbedingungen zu erhalten.
Stadtrat Herbert Danner: „Im Vergleich zu den umliegenden Gewerbetreibenden stellt die Stadt München mit großem Abstand die meisten betroffenen Arbeitsplätze. Es ist daher nicht nachzuvollziehen, dass die Stadt sich bisher nicht damit auseinandergesetzt hat, welche Konsequenzen diese Großbaustelle mit ihren Grabungen in enormer Tiefe über eine Bauzeit von zehn Jahren für die Beschäftigten im Rathaus haben wird.
Die betroffenen KollegInnen werden während der Bauarbeiten einer enormen Lärmbelastung ausgesetzt, die mit den Vorkehrungen des Arbeitsschutzes unvereinbar ist. Da das Lüften der Räume im Rathaus derzeit ausschließlich über das Öffnen der Fenster möglich ist, entsteht dann ein noch höherer Lautstärkepegel in den Zimmern – vor allem im Sommer ein ernstes Problem. Ich erwarte, dass die zuständigen Referate sich jetzt schleunigst um einen adäquaten Lärmschutz kümmern.“